Venedig verdoppelt Eintrittsgebühr – bis zu 10 Euro ab 2025
Ab 2025 sollen Tagesbesucher in Venedig tiefer in die Tasche greifen. Die Eintrittsgebühr wird verdoppelt und könnte an vollen Tagen bis zu 10 Euro betragen.
Venedig ist eine der meistbesuchten Städte der Welt. In der Hochsaison kommen auf 50.000 Einwohner oft mehr als 100.000 Besucher pro Tag – eine Belastung für die Infrastruktur, Einwohner und Umwelt. Um die Besuchermassen zu begrenzen, testete der Stadtrat daher in diesem Frühjahr und Sommer an einigen gut besuchten Wochenenden eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen. Fünf Euro sollten von Urlaubern bezahlt werden, um die Lagunenstadt besuchen zu dürfen. Jetzt ist klar: Die Eintrittsgebühr ist gekommen, um zu bleiben.
Venedig: Preis für Eintrittsgebühr verdoppelt sich 2025
Venedig will die Eintrittsgebühr für Tagestouristen im kommenden Jahr fortsetzen, wie die italienische Zeitung Il Gazzettino berichtete. Die bisherigen fünf Euro werden auf bis zu zehn Euro an besonders stark frequentierten Tagen ansteigen. Wer frühzeitig bucht, zahlt hingegen nur einen „Grundtarif“ von drei Euro. Michele Zuin, der für den Haushalt zuständige Stadtrat von Venedig, hofft, auf diese Weise die „Anreisenden zu entmutigen“.
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Bisher keine große Abschreckung durch Eintrittsgebühr in Venedig
Die bisherige Testphase der Eintrittsgebühr endete an diesem Wochenende (13. und 14. Juli) nach 29 Tagen. Während dieser Zeit hat die Stadt mit der bisherigen Gebühr von fünf Euro mehr als zwei Millionen Euro eingenommen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Allerdings konnte die Maßnahme ihren geplanten Effekt, nämlich die Eindämmung des Massentourismus, nicht erzielen. Es habe „keine großen Abschreckungseffekte“ gegeben, räumte Michele Zuin laut Il Gazzettino ein. Dies soll sich mit der Gebühr von zehn Euro ändern: „An diesem Punkt vertrauen wir darauf, dass der Besucher die Kosten, die ihm entstehen würden, einschließlich Tickets, Transport, Kosten der Stadt, insbesondere für den Besuch eines überfüllten Venedigs, durchrechnen wird und dass er sich am Ende dazu entschließt, an einem anderen Tag zu kommen.“ Der Tourismus-Stadtrat Simone Venutini betonte laut dpa: „Venedig ist immer noch zu billig. Es ist keine Tragödie, wenn die Touristen mehr bezahlen“.
Die Eintrittsgebühr ist nicht die einzige Maßnahme, die Venedig in diesem Jahr ergriffen hat. Nachdem die Lagunenstadt 2023 kurz davor gestanden hatte, auf die Rote Liste des gefährdeten Weltkulturerbes gesetzt zu werden, entschied man sich für verschiedenste Methoden, um den Massentourismus einzudämmen. Eine davon war beispielsweise auch das Verbot von größeren Reisegruppen. Und obwohl die Eintrittsgebühr im nächsten Jahr bestehen bleibt, wird es – wie in diesem Sommer – einige Ausnahmen geben. So waren Einheimische, Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren bisher von der Gebühr ausgenommen. Dabei soll es vorerst auch bleiben.