Neuer fordert bessere Chancenverwertung - Müller glänzt mit Weisheit

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Die deutsche Nationalmannschaft kam im ersten von zwei Testspielen vor der Europameisterschaft nicht über ein 0:0 gegen die Ukraine hinaus. Manuel Neuer und Thomas Müller hoffen gleichermaßen auf mehr Torgefahr in den kommenden Partien.

Nürnberg – Deutschland hat am Montagabend in Abwesenheit der Nationalspieler von Borussia Dortmund und Real Madrid einen Sieg gegen die Ukraine verpasst. Die erste Generalprobe vor dem Auftaktspiel bei der Europameisterschaft gegen Schottland (14. Juni) endete trotz des Torschussverhältnisses von 27:6 für das DFB-Team mit 0:0.

DFB-Rückkehrer Neuer: „Habe es vermisst“

Beinahe wäre Deutschland sogar als Verlierer vom Platz gegangen, wenn der Fehler von Rückkehrer Manuel Neuer in der 88. Minute bestraft worden wäre. Der Torhüter eilte aus dem Kasten heraus und chippte den Ball auf Andrey Yarmolenko, aufgrund einer Abseitsstellung wurde die Angriffssequenz jedoch abgepfiffen. Kurz darauf verhinderte Neuer bei einem Schuss aus spitzem Winkel den Einschlag (90.) und die Testspiel-Pleite.

Deutschland hat gegen die Ukraine unentschieden gespielt. Mit dabei: Manuel Neuer und Thomas Müller
Thomas Müller und Manuel Neuer waren beim 0:0 gegen die Ukraine an Bord © IMAGO/Action Pictures

Für den 38-jährigen Torhüter des FC Bayern bedeutete die Partie gegen die Ukraine das Comeback nach dem Gruppen-Aus bei der Weltmeisterschaft in Katar. „Ich habe es auf jeden Fall vermisst und bin sehr froh, dass ich wieder bei der Mannschaft bin“, sagte Neuer, der wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs von Dezember 2022 bis Oktober 2023 ausgefallen war, in der ARD. Unmittelbar darauf legte er den Finger in die Wunde, zu schwach war die Chancenverwertung der Vordermänner: „Leider haben wir uns nicht belohnt für die Vielzahl von Torchancen. Ich hoffe, dass es in der Gruppenphase anders aussieht.“

Mit Toni Kroos fehlte in Nürnberg der Mittelfeld-Dirigent, auch Stammverteidiger Antonio Rüdiger wird verspätet anreisen. Letztgenannter wurde von Startelfdebütant Waldemar Anton vertreten, der mit Jonathan Tah und später Robin Koch die defensive Stabilität gewährleistet hat. „Ich finde schon, dass wir eine gute defensive Leistung gezeigt haben. Wir standen stabil, auch wenn es ein paar Auswechslungen gab. Wir haben die Dominanz und Struktur in der Defensive behalten, das ist entscheidend“, empfand Neuer.

Müller: Unentschieden „nicht so toll“ - Sonderlob für Beier

Die einzigen beiden Wermutstropfen waren somit das verpasste Tor und der verpasste Sieg. „Nicht zu gewinnen ist nicht so toll“, ließ sich Thomas Müller eine Sportlerweisheit entlocken. Ein Treffer wäre durchaus verdient gewesen, „es war nicht so, dass wir leichtfertig Chancen vergeben haben, sondern wir wollten das Beste daraus machen“, sagte Müller, „aber manchmal gibt es so Tage.“

Umso positiver sei das Nationalmannschaftsdebüt von Maximilian Beier zu werten. Der Shootingstar der TSG Hoffenheim (16 Bundesligatore) hatte nach seiner Einwechslung für Jamal Musiala in der 60. Minute drei Top-Chancen (61., 63., 79.), das Glück aber nicht auf seiner Seite. Der spielstarke Beier habe „genau so“ gespielt, „wie man es erwartet“, lobte Müller den 21-Jährigen, der als Paradebeispiel für die übrigen Neuzugänge gelte: „Man kann jeden verstehen, der sich beim ersten Spiel ins Hemd machen würde, aber das können wir nicht gebrauchen. Wir brauchen die Frische und den Witz der Jungs.“ Diesbezüglich bestehe aber kein Grund zur Sorge. „Der März hat uns zusammengeschweißt, jetzt die eineinhalb Wochen. Es gibt keinen Grund, nervös zu sein, das hat man auch heute gesehen“, befand Müller.

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