Buntes B²: Neues Kunstwerk am Haus für Begegnung und Bildung übertrifft Erwartungen
Das Wandgemälde am Haus für Begegnung und Bildung in Garching ist fertig. Es ist bunt, detailliert und übertrifft die Erwartungen der Verantwortlichen.
Garching – Nun ist es das Garchinger Haus für Begegnung und Bildung, genannt: B², endgültig fertig. Seit einem Jahr ist es bezogen, jetzt hat es mit dem Wandgemälde namens „Gouvirihhinga“ von Martin Blumöhr den letzten Pinselstrich bekommen.
Das Haus könnte eigentlich zum B³ werden, denn zu Begegnung und Bildung, für das B² steht, kam nun das Attribut bunt hinzu. Bunt und vielfältig ist das Programm, das VHS, Nachbarschaftshilfe und Familienzentrum im Gebäude in der Teltschow-Straße auf die Beine stellen. Und bunt ist auch die Bemalung, sie sticht schon von Weitem ins Auge. Näher dran sieht man die vielen Details. Allesamt haben sie etwas mit Garching zu tun. Vom Atom Ei, das mit seinem schwarz-gelben Radioaktivitätszeichen in einem geschützten Baumnest sitzt, dem Schwanenbrunnen und dem Campus bis hin zum Willkommensgruß in den fünf Weltsprachen. Gleich unter dem Atom-Ei sitzt eine Kröte, nicht irgendeine, sondern Bürgermeister Dietmar Gruchmanns Lieblingstier, die Wechselkröte.

Einzigartig sei sie, „schick, hellrosa mit grünen Flecken drauf“ und heimisch in den Heideflächen, über deren 850 Hektar er als Vorsitzender des Heideflächenvereins schützend die Hand hält. Da das Rathaus direkt gegenüber liegt, „bin ich hier täglich vorbeigekommen und haben das Entstehen des Bildes verfolgt“, sagt Gruchmann. Das Gemälde habe seine hohen Erwartungen übertroffen, spiegle trefflich die Landschaft wider. Nicht zuletzt aus diesen Treffen resultiert, dass die Kröte nun ein goldenes Krönchen trägt. „Was natürlich gar nicht mit einer Bürgermeisterkrone in Verbindung gebracht werden sollte“, lachte Blumöhr.
„Es gibt keinen Ductus“
Aus dem Logo B² purzeln Menschen heraus, „es scheint, als seien alle 18 643 Bürger darin enthalten“, so Gruchmann. Alle sind sie ohne Gesicht, bis auf eines, das hat Pommes statt Nase und Mund. Ein kleiner Junge habe es sich so gewünscht, so Blumöhr, der die Garchinger Bürger mit in sein Kunstwerk einbezogen hat. Ein Fußballfan habe sich die Allianz Arena in Regenbogenfarben gewünscht. Blumöhr sei die Resonanz der Bürger, der Bezug zum Ort wichtig. Das passe in seinen Stil des Malens. „Es gibt keinen Ductus, der sich stur durchzieht. Ich male, was ich will.“
In gut einem Jahr entstand Gouvirhhinga, „der erste urkundliche Name Garchings. Auftraggeber des Bildes war der Bauherr, die Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim, nach Garching geholt hat Blumöhr letztlich eine Gefährtin aus der Jugend: VHS-Fachbereichsleiterin Ilona Zindler-Weidmann. Sie hat seine Arbeiten in München gesehen, etwa „Tunnelbkick“, das längste Wandgemälde (90 Meter) Münchens im Hermann-Hesse-Tunnel. Der Name Blumöhr kam ihr bekannt vor. „Und nun haben wir einen echten Blumöhr bei uns in Garching“, so Gruchmann.