Rechtsstreit um Kramertunnel: Tiroler Baufirma bewirbt sich erneut

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Rechtsstreit um Kramertunnel: Entscheidendes Urteil soll bald fallen

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Im Außenbereich, hier am Nordportal des Kramertunnels, wird wieder gearbeitet. © Sehr

Die Suche nach neuer Baufirma geht weiter: Ein Urteil der Vergabekammer in Causa Kramertunnel wird noch erwartet. Die Tiroler Firma hat sich erneut beworben.

Garmisch-Partenkirchen – Noch im März soll eine Entscheidung zur Zukunft der Bauarbeiten am Kramertunnel fallen. Ende Februar hatte bekanntlich der Anhörungstermin vor der Vergabekammer der Regierung von Oberbayern in München stattgefunden. Bisher ohne Ergebnis, das wird aber in den nächsten Wochen erwartet. So lange geht es in Sachen Beauftragung einer neuen Tunnelbaufirma erst einmal nicht weiter.

Im Außenbereich hingegen laufen am Nordportal die Arbeiten dafür schon wieder sichtbar. Das Unternehmen BeMo Tunnelling aus Innsbruck, das der bisherigen Arbeitsgemeinschaft Kramertunnel angehörte, hat das Staatliche Bauamt Weilheim vor dieses Gremium gezogen. Zuvor hatten sich die Tiroler kurioserweise wieder um ein Engagement für die restlichen Bauleistungen beworben – trotz des Streits über Nachforderungen in zweistelliger Millionen-Höhe (wir berichteten). Die Behörde in Weilheim, die das Projekt leitet, lehnte dankend ab, schloss den Bieter trotz neuer Subunternehmer aus. Ob das rechtens ist, wollen die Innsbrucker Verantwortlichen prüfen lassen. Das Urteil steht noch aus. Aus dem Bauamt gibt es dazu auch keine Wasserstandsmeldung. Raphael Zuber, der zuständige Mann für Großprojekte, versicherte nur eines: „Am Ausschluss halten wir weiter fest.“

Scharmützel hat Bremswirkung für Gesamtprojekt

Das erneute Scharmützel hat weiterhin eine Bremswirkung für das Gesamtprojekt. Denn Zuber verrät auch, dass die Abgabe der Angebote der verbleibenden Bieter abgeschlossen ist. „Die Prüfung ist in den letzten Zügen.“ Nur kann eine Vergabe aber erst erfolgen, wenn das Nachprüfungsverfahren abgeschlossen ist und keine Berufung dagegen eingelegt wird. Zumindest die Übernahme der Gerätschaften und Baumaterialien ist mittlerweile beendet. Im Tunnelinneren finden in Teilbereichen Arbeiten zur Mängelbeseitigung statt. Zudem treffen Firmen vor Ort bauliche Vorbereitungen, damit ein Folgeauftragnehmer schnellstmöglich eingreifen kann.

Im Außenbereich an den Tunnelenden sieht es nach wie vor deutlich besser aus. Im Norden ist die Firma Schulz seit rund drei Wochen wieder aktiv. Nächstes Ziel ist dort, die Zufahrt von der Bundesstraße zum Tunnel zu errichten. Dazu muss die im vergangenen Jahr neu gebaute Grundwasserwanne überquert werden, die künftig die Verbindung von Burgrain in den Ortsteil Garmisch ermöglicht. Der Untergrund ist in den vergangenen Tagen bereits aufgeschüttet worden.

Als Zeitplan gilt laut Zuber nach wie vor: In diesem Jahr soll die Anschlussstelle Nord komplett fertiggestellt und für den Verkehr frei gegeben werden. Im Süden bei Grainau dürfte es nach Ostern wieder lebhafter werden. Dort steht dann erst einmal der Bau des großen Kreisverkehrs an, um die Anbindung der Umgehungstrasse an das bestehende Straßennetz mithilfe der beiden neuen Loisachbrücken herstellen zu können. Zuber nennt als geplanten Arbeitsbeginn den 15. April.

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