Mitten in der Stadt und doch ruhig, barrierefrei und mehrere Generationen vereinend: Das Bürgerheim hat auf einem Grundstück rückseitig der Münchener Straße ein innovatives Wohnprojekt umgesetzt. Jetzt ist es fast fertig – und schon komplett vermietet.
Erst ging die Vergabe der 21 Wohnungen an der Bahnhofgasse 10 „schleppend“, erzählt Martin Stenzer, Verwaltungsleiter des städtischen Bürgerheims. „Doch dann ging es ganz flott.“ Die ersten Mieter seien vor Kurzem bereits eingezogen, die restlichen folgen im Oktober und November. Man kann sagen, die Wohnungen in dem Neubau gingen weg wie warme Semmeln.
Das Wohnkonzept ist innovativ, die Lage nahe der Altstadt bestens, Apotheke, Bahnhof – alles ganz nah. Noch zu Lebzeiten hatte die Keramikkünstlerin Elisabeth Wiedemann-Scherr dem Bürgerheim das gesamte Areal samt Villa, Pavillon und Bungalow im hinteren Bereich geschenkt. 2017 wurde die Villa, die an die Münchener Straße angrenzt, zu zehn seniorengerechten Wohnungen umgebaut. 2020 starb Wiedemann-Scherr – 2024 startete das Bürgerheim den Neubau eines Mehrgenerationenhauses im Bereich Richtung Bahnhof, nachdem der Bungalow aus den 1970ern abgerissen war.
„Der alte Pavillon aus dem Villengarten wird wieder aufgebaut“
Jetzt befindet sich der Bau des Mehrgenerationenhauses „in den letzten Zügen“, so Stenzer. Damit sei man „gut im Zeitplan“, eigentlich war die Fertigstellung im Juni geplant. Lieferschwierigkeiten und Handwerkermangel hätten zu Verzögerungen geführt. „Aber wir haben Druck gemacht, wir müssen schließlich gegenfinanzieren.“
So konnten nun die ersten Mieter einziehen. Senioren, Menschen mit Behinderung und junge Pärchen werden in die allesamt barrierefreien Wohnungen mit Einbauküche, Balkon oder Terrasse einziehen. Und das Grundstück mit Leben füllen. „Der alte Pavillon aus dem Villengarten wird wieder aufgebaut“, sagt Stenzer – zwischen dem schon seit sieben Jahren stehenden Seniorenwohnhaus und dem Neubau, als „Treffpunkt für alle Generationen“.
Während man sich von dem anvisierten Fußgängerdurchgang von der Münchener Straße zur Bahnhofgasse verabschiedet habe – es sei Vermüllung und auch Lärmbelästigung der Anwohner zu befürchten – habe man die Photovoltaikanlage auf dem Dach umgesetzt. „Sie liefert Mieterstrom“, so Stenzer. Das ganze Haus entspreche neuesten energetischen Förderansprüchen und es gebe eine Tiefgarage für die Mieter.
Mit dem Haupthaus an der Münchener Straße und dem seniorengerechten Wohnen an der Schöffelhuberstraße und in der umgebauten Villa an der Münchener Straße ist der Neubau an der Bahnhofgasse nun die vierte Einrichtung des städtischen Bürgerheims. „Und alle sind voll belegt“, sagt Stenzer. Wer im Alter also eine der zentral gelegenen Wohnungen beziehen will, muss sich ranhalten. Die Nachfrage sei sehr groß. „Wir arbeiten gerade die Anmeldungen von 2017 ab.“