Großes Waldstück bei Kinsau gerodet: Das steckt hinter der umfangreichen Fäll-Aktion

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Viele Bäume sind jüngst auf einem Waldgrundstück neben der B 17 in Kinsau gefallen. © Privat

Auf einem Waldstück der Altpapiersortierung Kinsau sind jüngst zahlreiche Bäume gefallen. Was hinter der Aktion steckt.

Kinsau – Wegen der „Größe der Fläche und des damit verbundenen Eingriffs in die Natur“ hatte sich ein Leser bei der Heimtzeitung gemeldet, der sich über die massive Rodung neben der B 17 wunderte.

Wie Wolfgang Hentschke von der Verwaltungsgemeinschaft Reichling auf Nachfrage erklärt, ist ein solcher Eingriff in der Regel tatsächlich „erlaubnisbedürftig“: Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten müsse die Rodung normalerweise genehmigen. „Manchmal brauchen Rodungen aber auch keine Erlaubnis“, erläutert der Geschäftsstellenleiter der VG. Zum Beispiel, wenn der Bebauungsplan diesen Schritt schon vorsieht.

Diese Ausnahme greift hier. In dem Kinsauer Bebauungsplan „Sondergebiet Faserstoff“, den die Gemeinde bereits im Jahr 1989 aufgestellt hat, ist eine Rodung des Waldstücks eingezeichnet.

Fällarbeiten vor Vogelschutzbeginn

Das bestätigt Marc Koch, Bereichsleiter Forsten des zuständigen Amts in Fürstenfeldbruck. „In dem rechtskräftigen Bebauungsplan ,Sondergebiet Faserstoff Kinsau’ ist die Rodungserlaubnis mit behandelt worden und dort enthalten. Es bedarf daher keiner weiteren, beziehungsweise besonderen Rodungs-Genehmigung“, sagt Koch unserer Zeitung. Zudem sei im Zuge der Bebauungsplanung bereits ein Ersatzwald gepflanzt worden.

Dass die Rodung des 10 000 Quadratmeter großen Walds erst jetzt, 35 Jahre später, umgesetzt worden ist, liegt an den Plänen der Altpapiersortierung. Wie der Geschäftsführer Matthias Fisel angibt, plane man bald eine Erweiterung des Unternehmens. Die Baumfällarbeiten habe man Ende Februar durchgeführt, bevor der Vogelschutz beginnt.

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