Neue Analyse deckt Wahrheit über Menschen in Pompeji auf

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Im Jahr 79 ereignete sich in der römischen Stadt Pompeji eine Vulkan-Katastrophe. Bei Untersuchungen stießen Forscher jetzt auf neue Erkenntnisse.

Pompeji – Immer wieder werden bislang unbekannte Räume oder Skelette in der versunkenen Stadt Pompeji freigelegt. Durch Untersuchungen der Funde versuchen Forscher, bislang unbekannte Erkenntnisse über den verheerenden Vulkanausbruch in der italienischen Stadt zu erlangen.

Vulkanausbruch in Pompeji – Forscher mit neuen Erkenntnissen

Untersucht wurde jetzt alte DNA aus Pompeji, die neue Informationen ans Tageslicht gebracht haben soll. Analysiert wurde die DNA von Forschern der Harvard Universität, der Universität Florenz sowie dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Seit dem Jahr 1748 laufen immer wieder Analysen zu in Pompeji gestorbenen Personen, seit 1863 fingen Archäologen an, Gipsabdrücke der Opfer anzufertigen, um die Geschichte des Vulkanausbruchs besser rekonstruieren zu können. Vor allem moderne Technik hilft Forschern dabei, antike Wunder zum Vorschein zu bringen.

Forscher haben den weltberühmten Gipsabdruck zweier Menschen vom Vulkanausbruch in Pompeji erneut untersucht – mit überraschenden Erkenntnissen. © Sven Hoppe/dpa

Die seitdem gefundenen Erkenntnisse wurden jetzt infrage gestellt. In der veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift Current Biology gaben die Forscher an, dass vor allem Fehler bei der Zuordnung von Geschlechtern gemacht wurden. „Die wissenschaftlichen Daten, die wir liefern, stimmen nicht immer mit gängigen Annahmen überein“, berichtet einer der Co-Autoren der Studie, David Reich von der Harvard Medical School. „Diese Ergebnisse stellen traditionelle Annahmen zu Geschlecht und Familie infrage.“

Vulkanausbruch: Forscher erlangen neue Erkenntnisse über in Pompeji gestorbene Menschen

Dem Forschungsteam war es bei den Untersuchungen möglich, aus mehreren Fragmenten DNA zu extrahieren und diese anschließend zu analysieren. Zu den bekanntesten Gipsfiguren zählt eine Person, die ein Kind auf dem Schoß sitzen hat. Nachdem zunächst angenommen wurde, dass es sich dabei um die Mutter des Kindes gehandelt habe, soll jetzt klar sein: Der Erwachsene war ein Mann, der vermutlich nicht mit dem Kind verwandt gewesen war.

„Unabhängig von ihrer Beziehung ist hier jemand gestorben, als er versuchte, das Kind zu beschützen, und der dem Kind in seinen letzten Augenblicken menschlichen Trost schenkte“, sagte Caitie Barrett aus dem Team der Wissenschaftler. Auch die Gipsfiguren von zwei sich umarmenden Körpern ging um die Welt. Jahrelang gingen Experten davon aus, dass es sich um zwei Schwestern gehandelt hatte. Durch die Analysen kam jetzt aber ans Tageslicht, dass mindestens eine der Personen männlich gewesen sein soll – die andere Person konnte nicht hinreichend bestimmt werden.

Im Jahr 79 wurde die römische Stadt Pompeji durch einen Ausbruch des weltbekannten Vulkans Vesuv mit Asche, Schlamm und Lava bedeckt. Rund 20.000 in der Stadt lebende Menschen mussten nach der Explosion des Vulkans ihr Leben lassen. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji schließlich wiederentdeckt, seitdem decken Wissenschaftler immer neue Überreste der Katastrophe auf. Ein anderes Forschungsteam entdeckte in diesem Jahr 12.000 Jahre alte Gehirne in Pompeji. (rd)

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