Klub-WM: FIFA-Boss Infantino gibt finanzielles Versprechen ab

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Die neue Klub-WM der FIFA nimmt Formen an. Präsident Gianni Infantino erklärt, warum nicht nur die Teilnehmer um Bayern und den BVB profitieren werden.

München – Die erste Klub-Weltmeisterschaft der FIFA mit 32 Teams wird vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 in den USA stattfinden. „Das wird eine ganz neue Ära des Klubfußballs einläuten“, sagt Präsident Gianni Infantino gegenüber chinesischen Medien. Der Wettbewerb soll die besten Vereine der Welt zusammenbringen, darunter zwölf aus Europa und sechs aus Südamerika. Auch Teams aus Asien, Afrika, Nord- und Mittelamerika sowie Ozeanien werden vertreten sein.

Inzwischen stehen fast alle Teilnehmer fest. Aus Europa sind neben dem FC Bayern und Borussia Dortmund aus Deutschland auch Real Madrid, der FC Chelsea, Manchester City, Paris Saint-Germain, Inter Mailand, der FC Porto, Atlético Madrid, Benfica Lissabon, Juventus Turin und Red Bull Salzburg qualifiziert.

Auch Inter Miami um Lionel Messi wird an der neuen Klub-WM der FIFA teilnehmen. Im Teilnehmerfeld fehlt damit nur noch ein Team aus Südamerika, dieses wird im Finale der Copa Libertadores am 30. November in Buenos Aires ermittelt: Die beiden brasilianischen Klubs Botafogo und Atlético Mineiro duellieren sich um das letzte Ticket.

Die FIFA und die Vereine versprechen sich von der neuen Klub-WM viel Geld. Medienberichten zufolge winkt den 32 teilnehmenden Vereinen ein Startgeld von je 50 Millionen Euro. Doch nicht nur die Teilnehmer sollen finanziell profitieren. „Die Einnahmen, die durch die Klub-WM generiert werden, werden zu 100 Prozent in den Klubfußball reinvestiert. Natürlich als Preisgeld an die teilnehmenden Vereine, aber auch als Solidarität an alle Klubs auf der ganzen Welt“, verspricht Infantino.

Mit dem chinesischen Elektronikkonzern Hisense steht der erste offizielle Sponsor der Klub-WM fest, die Bekanntgabe weiterer Sponsoringverträge soll in den kommenden Wochen erfolgen.

Einnahmen sollen „dem Vereinsfußball in der ganzen Welt zugutekommen“

Man schaffe mit der Klub-WM „neue Chancen und neue Möglichkeiten für alle Menschen auf der ganzen Welt“, so der FIFA-Boss. „Und mit all den Einnahmen, die wir aus dem Wettbewerb generieren werden, wird dies dem Vereinsfußball in der ganzen Welt zugutekommen.“

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FIFA-Präsident Gianni Infantino sieht in der Klub-WM einen Wettbewerb, um den Fußball nachhaltig zu verbessern. © IMAGO / Imagn Images

Laut Infantino würde sich der Elite-Fußball primär auf Europa und Brasilien konzentrieren. Das Ziel der Klub-WM ist deshalb klar: „Wir müssen Fußball offener und globaler gestalten, und das geht über Wettbewerbe, die Weltmeisterschaft oder auch die neue FIFA Klub-Weltmeisterschaft, die allen Vereinen der Welt die Möglichkeit gibt, gegeneinander zu spielen.“

Darüber hinaus gehe es darum, „Vereinen aus der ganzen Welt die Türen zu öffnen, um ihre Marke, ihre Spieler, ihre Mannschaft zu präsentieren, um besser zu werden, um ihre Spieler zu halten, damit sie an der Weltmeisterschaft teilnehmen können, anstatt sie zu verkaufen“, so Infantino.

Kritik an Klub-WM? Das sagen Dreesen, Watzke, Neuer und Kimmich

Von einigen Beobachtern wird die Klub-WM indes durchaus kritisch betrachtet, das nicht zuletzt ob der vermeintlich steigenden Belastung, die mit einem neuen Wettbewerb einhergeht. FC Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen sagte dazu zuletzt gegenüber Sport Bild: „Es ist doch spannend, wenn sich zwölf der besten Vereine aus Europa mit Klubs aus aller Welt messen. Was das Thema Belastung angeht: Die Klub-WM findet nur alle vier Jahre statt.“

Ähnliche Töne schlug Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an: „Wenn wir das mal von der rationalen Seite betrachten: Es sind nur zwei deutsche Klubs davon betroffen und das sind die beiden Klubs, die es wahrscheinlich auch am besten verkraften können.“

Profis wie Manuel Neuer und Joshua Kimmich vom FC Bayern freuen sich unterdessen über die Chance, einen weiteren Titel gewinnen zu können. „Meine Generation hat nichts mehr zu verschenken“, so Kimmich, „deshalb wollen wir jeden Titel gewinnen“. Neuer betonte: „Es sind zwar wieder mehr Spiele, aber dieses Turnier ist ähnlich wie eine Europa- oder Weltmeisterschaft. Wir treten an, um dieses Turnier zu gewinnen. Das wird auch für mich eine neue Erfahrung.“

Die Spiele der Klub-WM werden in elf US-Städten ausgetragen: Miami, Los Angeles, Seattle, Washington, Orlando (mit zwei Stadien), Atlanta, Nashville, Charlotte, Cincinnati und Philadelphia. Das Finale findet im Metlife Stadium in New Jersey statt. Diese Auswahl an Spielorten gewährleistet eine breite geografische Abdeckung des Landes und ermöglicht es Fans aus verschiedenen Teilen der USA, das Spektakel zu verfolgen.

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