Bergfilmfestival in Tegernsee: Vielfältiges Programm mit 85 internationalen Filmen

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Protagonisten am Eröffnungsabend: Tom Dauer (r.) sprach mit den Spitzen-Bergsteigern Daniela und Robert Jasper (Mitte) sowie Regisseur Claus Hanischdörfer über „Gipfel-Liebe“. © Fridolin Thanner

Am Mittwoch (16. Oktober) fand der Eröffnungsabend des Bergfilmfestivals im Barocksaal in Tegernsee statt. Bis Sonntag haben die Besucher Gelegenheit, 85 internationale Filme zu sehen.

Tegernsee – Bergsport hat viele Disziplinen, vom Wandern und Mountainbiken über Skitouren bis zur extremen Kletterei. Berge haben aber auch Geschichte, sind Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere – und sind ein ebenso fragiles wie vielfältiges Stück Natur. Dem möchte das Bergfilm-Festival in Tegernsee gerecht werden und nimmt nicht nur sportliche Höchstleistungen in den Fokus. Unterschiedliche Facetten sind Thema der 85 Filme, die es heuer ins Programm geschafft haben. Die besten werden bei der Abschlussveranstaltung am Samstag (19. Oktober) prämiert.

Schon beim Eröffnungsabend am vergangenen Mittwoch war das Spektrum weit gefasst, von einer urbanen Boulderszene in der Schweiz und Erstbesteigungen an der Eiger Nordwand bis zum Widerstand im Zweiten Weltkrieg und dem dramatischen Schmelzen der Gletscher. Die außergewöhnlichen Themen und Herangehensweisen der Filmemacher sowie die Protagonisten, die auf den Bühnen über ihre Produktionen sprechen und die Festivalatmosphäre am Tegernsee, locken alljährlich ein großes Publikum an. „Wir haben stabil 6000 Besucher“, berichtete Michael Bourjau, der die Begrüßung und Eröffnung für den erkrankten Bürgermeister Johannes Hagn übernahm.

Eröffnung Bergfilmfestival Tegernsee
Tegernsee ganz im Zeichen des Bergfilms: Neben dem Barocksaal im Gymnasium gibt es vier weitere Veranstaltungsräume, in denen die 85 ausgewählten Filme gezeigt werden. © Fridolin Thanner

272 Filme seien für die 21. Auflage des Tegernseer Bergfilm-Festivals eingereicht worden, erklärte Bourjau. 85 sind im Programm, in fünf Sälen sind sie bis zum Sonntag (20. Oktober) zu sehen. Eine internationale Jury wählt die besten Streifen aus, zudem staubt die Produktion einen Preis ab, die in der Publikumsgunst ganz vorne liegt. „Aber bei uns gibt‘s nur Gewinner, keine Verlierer“, findet Bourjau.

„Das Gesicht“, wie Bourjau sagte, war Michael Pause für das Bergfilm-Festival. „Schritt für Schritt“ leite er die Übergabe ein, der Valleyer Tom Dauer ist bereits neuer Festival-Direktor. Die Eröffnung moderierten sie gemeinsam – und der Neue bekam gleich ein dickes Lob von seinem Vorgänger. „Du bist der ideale Nachfolger für das, was wir hier machen“, sagte Pause. Und das kommt gut an, nicht nur bei den Besuchern im vollen Barocksaal am Mittwoch (16. Oktober), darunter zahlreiche Bürgermeister, Sponsoren, Unterstützer und weitere Ehrengäste.

Programm

Das 21. Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee dauert noch bis Sonntag (20. Oktober). Dann gibt es im Kinozelt im Kurgarten und im Schalthaus die Gelegenheit, alle prämierten Filme im Rahmen einer Matinee zu schauen. Bereits am Samstag (19. Oktober) findet der Abschlussabend mit Siegerehrung im Barocksaal statt. Das Programm und Tickets gibt‘s online auf der Webseite sowie in den Tourist-Infos im Tal.

Sie sahen vier Filme zum Auftakt des Festivals: Gipfel-Liebe von Claus Hanischdörfer porträtiert die Spitzen-Alpinisten Daniela und Robert Jasper. Dabei sind die Höchstleistungen, vor allem in der Eiger-Nordwand, nur ein Teil, Hanisch beleuchtet daneben folgenschwere Unfälle, Krisen, Streitigkeiten. „Ehe am Abgrund“, erzählte der Regisseur, habe der Arbeitstitel für den Film gelautet. Er und das Ehepaar aus dem Südschwarzwald waren zur Eröffnung nach Tegernsee gekommen und gaben weitere Einblicke in ihre Projekte.

Insgesamt 85 Filme in fünf Sälen bis Sonntag (20. Oktober)

„Crying Glacier“ gibt faszinierende optische und vor allem akustische Eindrücke, die das Abschmelzen der Gletscher dokumentieren. „Diciassette“ erzählt die Geschichte von Antonietta, die als 17-Jährige während des zweiten Weltkriegs Lebensmittel, Medikamente, Waffen und Munition zu einer Partisanengruppe in den Bergen brachte. „Let it Bärn“ entführte schließlich nach Bern, wo eine Underground-Boulder­szene Straßen und Spielplätze der Schweizer Hauptstadt Stadt spielerisch zurückerobert.

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