Eskalation im Nahen Osten - Israel greift Huthi-Miliz im Jemen an - 53 Tote im Libanon

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FOCUS online/Wochit Israel: Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff getötet

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Gerüchte bestätigt: Ihr Anführer Hassan Nasrahllah ist bei einem Angriff in Beirut getötet worden. Israel greift erneut in Gaza und im Libanon Ziele an. Alle Entwicklungen im Newsticker.

Konflikt im Libanon: Saudi-Arabien mahnt zu Respekt vor „Souveränität“ des Libanon

05.40 Uhr: Die Regierung in Saudi-Arabien hat sich angesichts des Konflikts im Libanon nach der jüngsten Eskalation zwischen der Hisbollah und Israel besorgt geäußert. Das Königreich verfolge „mit großer Sorge“ die Entwicklungen im Libanon, hieß es am Montag in einer Erklärung des Außenministeriums. Riad rufe zudem dazu auf, die „Souveränität und territoriale Integrität“ des Libanon zu respektieren.

Weiter hieß es in der Erklärung, dass Riad an die internationale Gemeinschaft appelliere, „ihrer Verantwortung für den Schutz des Friedens und der Sicherheit in der Region gerecht zu werden, um der Region und ihrer Bevölkerung die Gefahren und Tragödien von Kriegen zu ersparen“. 

Früherer Rivale von Netanjahu: Gideon Saar neues Mitglied in Israels Sicherheitskabinett

04.37 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen früheren Rivalen Gideon Saar als Mitglied ins Sicherheitskabinett geholt. Netanjahu und Saar verkündeten den Schritt am Sonntag offiziell bei einem im Fernsehen übertragenen gemeinsamen Auftritt am Regierungssitz in Jerusalem. Der nationalkonservative Oppositionspolitiker wird Netanjahu zufolge Minister ohne Geschäftsbereich. Israelischen Medienberichten zufolge strebt er jedoch den Posten des Verteidigungsministers an.

Israel meldet erneut Angriffe in Gaza und im Libanon

Montag, 30. September, 01.21 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände einer früheren Schule befunden, hieß es in der Nacht. Die Zentrale habe der Hamas zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen gegen israelische Soldaten und den Staat Israel gedient. Die Armee habe vor dem Angriff zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Libanon: 53 Tote und dutzende Verletzte bei israelischen Angriffen

20.59 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens 53 Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden. Das teilte das libanesische Gesundheitsministerium nach Angriffen im Süden und Osten des Landes mit. Es unterschied dabei wie zuvor nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Schiitenmiliz Hisbollah.

Israel greift mit Dutzenden Kampfflugzeugen Huthi-Miliz im Jemen an

18.42 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mit Dutzenden Kampfflugzeugen Ziele im Jemen angegriffen. Der großangelegte Einsatz habe Einrichtungen des „Huthi-Terrorregimes“ in den Gebieten Ras Isa und Hudaida gegolten, teilte die Armee mit. Angegriffen wurden demnach unter anderem Kraftwerke sowie ein Hafen, der für Ölimporte genutzt wird. Über den Hafen soll die Huthi-Miliz iranische Waffen und militärische Vorräte transportiert haben, erklärte die israelische Armee. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Nahostkonflikt
Leo Correa/AP/dpa Ein israelisches Kampfflugzeug feuert Leuchtraketen ab. Israel hat Ziele im Jemen angegriffen.

Die strategisch wichtige Hafenstadt Hudaida wurde laut Augenzeugen von schweren Explosionen erschüttert. Arabische Fernsehsender zeigten Flammen eines großen Brandes an einem Kraftwerk. Anwohner sagten der dpa, israelische Kampfflugzeuge hätten zwei Kraftwerke getroffen. Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam bezeichnete den Angriff als Versuch Israels, die Unterstützung der schiitischen Miliz für die Hamas im Gazastreifen zu beenden. Die Angriffe könnten den „Willen des jemenitischen Volks nicht brechen“, sagte er. 

Kommandeur der Hisbollah-Sicherheitsabteilung bei Luftangriff getötet

12.05 Uhr: Israel hat nach Angaben eines Militärsprechers bei einem gezielten Luftangriff am Samstag den Kommandeur der Sicherheitsabteilung der Hisbollah, Nabil Kauk, getötet. Kauk habe der Miliz seit den 1980er Jahren angehört und sei Mitglied des Zentralrats der Organisation gewesen, hieß es weiter. Das israelische Militär werde auch weiterhin gegen Kommandeure der Hisbollah vorgehen und sie „eliminieren“, so die Armee-Mitteilung.

Am Freitag war bereits Hassan Nasrallah, der Anführer der Hisbollah-Miliz, bei einem israelischen Luftangriff in einem Vorort von Beirut getötet worden. 

Kritik an Baerbock: „Israels Sicherheitsinteressen bestimmt Israel“

10.53 Uhr: Nach der Kritik von Annalena Baerbock auf das Vorgehen Israels, wird nun die Kritik an der Außenministerin laut. „Wenn man den Anführer einer seiner größten Feinde eliminiert, der für nahezu tägliche Raketenangriffe auf Israel verantwortlich ist, dann ist das sehr wohl im Interesse der Sicherheit Israels. Sogar von sehr großem", schreibt FDP-Außenpolitiker Frank-Müller Rosentritt die Außenministerin auf der Plattform X.

Auch Ahmad Mansour übt deutliche Kritik. „Israels Sicherheitsinteressen bestimmt Israel – nicht Deutschland. Bevor Deutschland die Welt belehrt, sollte es zuerst seine eigenen deutschen Juden schützen und Islamisten sowie Antisemiten im Land die Stirn bieten“, schreibt er auf der Plattform X. „Doch selbst das überfordert die Politik“.

Baerbock nach Tod von Hisbollah-Chef: „Nicht im Interesse der Sicherheit Israels“

Sonntag, 29. September, 07.15 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die Lage im Nahen Osten nach dem Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als „brandgefährlich“ bezeichnet und deutliche Kritik an Israels Vorgehen erkennen lassen. „Es droht die Destabilisierung des ganzen Libanons. Und das ist in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels“, sagte die Grünen-Politikerin in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“.

Es bestehe die Gefahr, dass die ganze Region weiter in die Gewaltspirale reinrutsche. Deshalb habe Deutschland am Donnerstag in New York gemeinsam mit den USA, Frankreich und etlichen arabischen Ländern eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert, um eine diplomatische Lösung in dem Konflikt zu erzielen. 

„Das Gegenteil ist jetzt passiert“, so Baerbock. „Und jetzt mit den jüngsten Meldungen muss man deutlich sagen: Die Militärlogik, das ist die eine, mit Blick auf die Zerstörung von Hisbollah-Terroristen. Aber die Sicherheitslogik ist eine andere.“

„Außenministerin Annalena Baerbock behauptet, die Eliminierung des Mega-Terroristen Nasrallah sei nicht im Interesse Israels. Als offizieller Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte sage ich, die Eliminierung Nasrallahs ist zu 100 Prozent im Interesse Israels“, widerspricht Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der israelischen Armee.

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dov, cba, sth, juw, lro/dpa