„Schiefe Priorität“ - Uni stellt kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung - Student (21) empört

Die Universität Kopenhagen will ab dem nächsten Jahr als erste Hochschule Dänemarks kostenlose Menstruationsartikel wie Tampons und Binden anbieten. Der Wirtschaftsstudent Alexander Foged ist empört über diese Entscheidung und fordert eine Neuausrichtung der Prioritäten. Das berichtet der dänische Sender TV 2 Echo

Foged hatte in einem Debattenbeitrag die Entscheidung der Universität Kopenhagen und des Studenterrates kritisiert. Laut TV 2 Echo argumentiert er, dass Gelder besser für Feedbacksysteme und Austauschmöglichkeiten verwendet werden sollten. „Es ist eine Frage der Prinzipien und Werte“, findet Foged.

„Schiefe Priorität“: Kostenlose Menstruationsartikel an der Universität Kopenhagen

Emma Due, Vizevorsitzende des Studenterrates der Universität Kopenhagen, verteidigt die geplante Maßnahme gegenüber TV 2 Echo. Sie betont, dass der Zugang zu kostenlosen Menstruationsprodukten die Sicherheit und das Wohlbefinden der Studierenden fördere. 

Foged hingegen hält dies für eine „schiefe Priorität“ und fordert, dass persönliche Hygieneprodukte in die Eigenverantwortung der Studierenden fallen sollten.

Periodenarmut betrifft etwa zwölf Prozent der Menstruierenden

In Deutschland bieten inzwischen zahlreiche Universitäten ihren Studierenden kostenlose Menstruationsartikel an. Auch an der Uni Augsburg werden kostenfreie Hygieneartikel angeboten, um Menstruierenden zu helfen. 

Initiativen von Studierenden haben zu dieser Maßnahme geführt, die auch das Tabu und die Stigmatisierung der Menstruation bekämpfen soll. Periodenarmut, das Phänomen, wenn sich Menschen zwischen Menstruationsartikeln und Lebensmitteln entscheiden müssen, betrifft in Deutschland etwa zwölf Prozent der Menstruierenden. Bei den unter 24-Jährigen sind es sogar 18 Prozent.