Nach Remis gegen Schalke - HSV schmeißt Trainer Baumgart raus

Steffen Baumgart muss beim Hamburger SV gehen. Der Verein stellt seinen Trainer am Tag nach einem unbefriedigendem Remis gegen Schalke frei. Dabei verspielte die Mannschaft eine 2:0-Führung und hätte beinahe noch verloren. Statt eines Sprungs auf Platz drei liegen die Rothosen nun nur auf Rang sieben. Zu wenig für die Aufstiegsambitionen des Bundesliga-Dinos, der unbedingt zurück in die Elite-Liga möchte.

„Steffen hat mit großer Leidenschaft, Energie und Einsatz bis zuletzt alles für den HSV gegeben“, sagt Stefan Kuntz, Vorstand Sport beim HSV, in einer Pressemitteilung am Sonntagmittag. „Unsere Analyse der aktuellen Situation und des gestrigen Spiels hat aber nochmals verdeutlicht, dass wir für den Weg aus der Leistungs- und Ergebniskrise einen neuen Impuls für nötig erachten.“

Baumgart bedankt sich beim HSV - auch seine Co-Trainer müssen gehen

Baumgart selbst kommt in der Mitteilung des Vereins ebenfalls zu Wort. „Ich möchte mich bei Stefan Kuntz und auch Jonas Boldt für die Chance bedanken, bei meinem Lieblingsverein der Kindheit arbeiten zu dürfen. Es war eine spannende und sehr intensive Zeit.“ Er bleibe dem Verein verbunden, so Baumgart weiter. „Mein Dank gilt auch dem gesamten Staff und allen Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle.“

Auch Baumgarts Assistenten Rene Wagner und Kevin McKenna müssen den HSV verlassen. Interimsmäßig wird Assistenztrainer Merlin Polzin übernehmen, der schon vor Baumgart für ein Spiel an der Seitenlinie gestanden hatte, nachdem Tim Walter im Februar dieses Jahres entlassen wurde.

Krise in der 2. Liga

Zuletzt hatten die Hanseaten vier Liga-Spiele nacheinander keinen Sieg geholt und Baumgart war zunehmend in die Kritik geraten. Nach ansehnlichen Leistungen gegen die damaligen Konkurrenten Paderborn (2:2), Düsseldorf (3:0) und Magdeburg (3:1) hatten sich die Norddeutschen teils nur schwer erklärbare Einbrüche geleistet. In Elversberg kassierte das Team ein 2:4, bei Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig unterlag der HSV auch wegen individueller Fehler mit 1:3.

Nach dem Remis gegen Schalke, das die Fans mit Pfiffen quittierten, reichte es der sportlichen Führung um Sportvorstand Kuntz. Einen Tag danach beschlossen sie das sportliche Aus des bekennenden HSV-Fans Baumgart.

Neun Monate nach seinem Einstand schaffte es der gebürtige Rostocker nicht, die mit viel Qualität ausgestattete Mannschaft weiterzuentwickeln.