Putins Rache für Kursk? Russland trifft mit Raketen-Welle Hälfte der Ukraine

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Russland überzieht die Ukraine mit den heftigsten Raketen-Bombardements seit Kriegsbeginn. Die zivile Infrastruktur zwischen Odessa und Kiew wird zum Ziel.

Kiew – Verwüstung, Vernichtung, Verzweiflung: Ist das die lange erwartete Reaktion Russlands auf die Kursk-Offensive der Ukraine?

Russland-Bombardements in der Ukraine: Verwüstung zwischen Odessa und Kiew

Wladimir Putin hat die Hälfte des Nachbarlandes zwischen Lwiw im äußersten Westen, Odessa am Schwarzen Meer und der Hauptstadt Kiew zwischen der Nacht auf den 26. August und dem Dienstagmorgen (27. August) mit einer regelrechten Welle an Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen überziehen lassen.

Die schweren Luftangriffe haben im Ukraine-Krieg erneut Todesopfer gefordert. So wurden ersten Erkenntnissen zufolge bei den Bombardements einzig in der zweiten Nacht mindestens fünf Menschen getötet. Ein Beispiel für die Grausamkeit: In der südukrainischen Stadt Krywyj Rih trafen die Russen wohl ein Hotel, dort sollen mindestens zwei Zivilisten getötet worden sein.

Auch ein LKW-Depot in Odessa war Ziel der heimtückischen russischen Luftangriffe zwischen dem 26. und 27. August.
Auch ein LKW-Depot in Odessa war Ziel der heimtückischen russischen Luftangriffe zwischen dem 26. und 27. August. © IMAGO / Cover-Images

Selenskyj rechtfertigt Kursk-Offensive: Russland schickt Raketen und Drohnen

Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am frühen Montagabend über die Online-Plattform X mitteilte, wurden einzig in der Sonntagnacht und am frühen Montagmorgen „über 120 Raketen verschiedener Typen und mehr als einhundert ‚Shahed‘ abgefeuert. Zu den Raketenabschussgebieten gegen die Ukraine gehörten unter anderem der Luftraum der Gebiete Kursk und Belgorod, anderer Grenzregionen Russlands sowie das Schwarze Meer und das Gebiet unserer Krim, die besetzt ist“.

Selenskyj forderte mit Blick auf seine westlichen Partner erneut „Langstreckenkapazitäten“, ergo die Erlaubnis zum Beschuss russischen Staatsgebietes mit Langstrecken-Raketen aus Nato-Lieferungen, „um die Terroristen genau an den Orten zu vernichten, von denen aus sie ihre Angriffe starten. Dies ist die optimale Anti-Terror-Taktik“. Selenskyj rechtfertigte zudem die regional begrenzte ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk als „aktive Maßnahmen zur Beseitigung der russischen Bedrohung“, wie man sie nun ein weiteres Mal durch die nächtlichen Luftangriffe gesehen habe.

Raketenangriffe und Drohnen Russlands: Wieder tote Zivilisten in der Ukraine

Unter anderem hatten die russischen Streitkräfte das Pumpspeicherkraftwerk Kiew am riesigen Staudamm Kiewer Meer mutmaßlich mit zwei Marschflugkörpern angegriffen (siehe Tweet). Laut Angaben aus Warschau soll sich ferner eine russische Rakete oder Drohne auf polnisches Staatsgebiet verirrt haben. Bis Dienstagmittag (Stand, 12 Uhr) war unklar, ob das „fliegende Objekt“, wie es aus Warschau genannt wurde, auf polnischer Seite oder doch hinter der ukrainischen Grenze abgestürzt ist. Laut ukrainischem Militär war es der schwerste russische Luftangriff seit dem völkerrechtswidrigen Überfall im Februar 2022. In der Nacht auf Montag wurden demnach bereits vier Menschen getötet.

Drei Menschen starben den Angaben zufolge durch einen Drohnenangriff in der Region Saporischschja. Das russische Verteidigungsministerium hatte indes offen betont, dass es sich um gezielte Luftangriffe auf die ukrainische Infrastruktur gehandelt habe. Laut ZDF nahmen Moskaus Truppen vor allem Elektrizitätswerke und Umspannwerke ins Visier. Im südukrainischen Odessa wurde zum Beispiel aber auch ein großes LKW-Depot in Brand geschossen, wohl um die Transport-Infrastruktur zu schwächen. Laut dem amerikanischen Portal Newsweek war über die Hälfte des ukrainischen Staatsgebietes Ziel der nächsten russischen Luftattacken. In Kiew flüchteten sich tausende Einwohner wegen des Luftalarms in die U-Bahn-Stationen der Metropole am Dnipro. (pm)

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