Unwetter im Ticker - Höchste Alarmstufe in drei Kreisen - wo das Unwetter jetzt noch einmal zuschlägt

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Starkregen, Hochwasser, Überflutungen - das Unwetter hat vor allem den Süden Deutschlands fest im Griff. Die Pegel erreichen bereits Höhen eines Jahrhundert-Hochwassers. Die Wetterdienste haben die höchsten Alarmstufen ausgerufen. Lesen Sie alles Wichtige im Wetter-Ticker.

Höchste Alarmstufe in drei Kreisen - wo das Unwetter jetzt noch einmal zuschlägt

21.35 Uhr: Heftiger Dauerregen, gebrochene Dämme, überflutete Orte: Viele Menschen in Süddeutschland haben weiterhin mit den Folgen der Wetterextreme zu kämpfen. In drei Kreisen in Baden-Württemberg warnt der Deutsche Wetterdienst nun erneut mit der höchsten Alarmstufe Violett:

  • Ostalbkreis
  • Rems-Murr-Kreis
  • Schwäbisch Hall

Hier kommt es zu schweren Gewittern mit extrem heftigen Starkregen und Hagel, warnt der Wetterdienst. Im Kreis Oder-Spree, östlich von Berlin, gilt zudem die Alarmstufe Rot.

DWD warnt vor weiterem Starkregen: Alarmstufe Rot in sechs Kreisen

18.40 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren Starkregenfällen vor allem im Süden Deutschlands. Für fast ganz Bayern gilt aktuell die Warnstufe zwei. In Baden-Württemberg hat der DWD für sechs Kreise eine amtliche Unwetterwarnung (Warnstufe drei) herausgegeben.

In diesen Kreisen gilt Alarmstufe Rot:

  • Alb-Donau-Kreis
  • Kreis Biberach
  • Kreis Konstanz
  • Kreis Ravensburg
  • Kreis Sigmaringen
  • Stadt Ulm
Unwetterwarnung für sechs Kreise in Baden-Württemberg
Unwetterwarnung für sechs Kreise in Baden-Württemberg

Am frühen Sonntagabend seien insbesondere im Raum Stuttgart extreme Regenmengen möglich, sagten die Meteorologen in Offenbach. Auch an den Alpen könne es kräftige Gewitter mit Starkregen geben, außerdem von Sachsen bis ins südliche Brandenburg und nach Berlin hinein.

In der Nacht könnten der Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Alpenvorland bis zum Bayerischen Wald von teils kräftigen Gewittern, gebietsweise auch von mehrstündigem Starkregen betroffen sein.

Hochwasser in Baden-Württemberg - Heidelberg
dpa Der Neckar ist auf Höhe der historischen Altstadt von Heidelberg bei massivem Hochwasser über die Ufer getreten

Für den Montagvormittag sagen die Meteorologen im Alpenvorland südlich der Donau schon am Vormittag Schauer voraus, ab dem Mittag verstärkt Gewitter, dann auch im Bayerischen Wald. Dabei besteht erneut die Gefahr von Starkregen, örtlich von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde.

Retter in Niederlanden suchen nach vermissten Deutschen in der Maas

18.12 Uhr: Im niederländischen Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen suchen Rettungskräfte mit einem Großaufgebot nach zwei jungen Männern aus Deutschland, die dort in die Maas gesprungen und nicht mehr herausgekommen sind. Drei Männer hätten sich am Sonntagmorgen am Ufer des Flusses befunden, als einem von ihnen das Handy ins Wasser gefallen sei, teilte die Polizei mit. Der Mann sprang demnach daraufhin ins Wasser und ein weiterer sprang 30 Meter weiter in den Fluss, um ihm zu helfen.

Der dritte Mann sprang wiederum noch ein Stück weiter in die Maas, um den beiden anderen zu helfen. Nur einem 36 Jahre alten Mann aus Venlo gelang es den Angaben zufolge, aus eigener Kraft wieder aus dem Fluss zu kommen.

Zwei 21 und 22 Jahre alte in Deutschland wohnende Männer seien von der starken Strömung der Maas abgetrieben worden. Die Feuerwehr suchte mit Tauchern, einem Hubschrauber und einem Spezialboot nach den Vermissten, ohne sie allerdings bis zum späten Nachmittag zu finden. Wegen der Strömung des Flusses wurde die Suche bis zum Nachbarort Velden ausgeweitet.

Katastrophenfall in Straubing ausgerufen

17.37 Uhr: Da sich die Hochwassersituation entlang Donau weiter zuspitzt, hat Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) den Katastrophenfall ausgerufen. Grund seien der Umfang und die Komplexität der gestellten Anforderungen und der damit verbundene Kräfteaufwand, teilte ein Sprecher am Sonntag mit.

Der Pegelstand der Donau in Straubing stieg am Sonntagabend laut Stadt auf mehr als sechs Meter. Die Stadt erwartete deshalb, dass die Meldestufe 4 in den nächsten Stunden überschritten werden würde. Vom Hochwassernachrichtendienst werden vier Meldestufen ausgegeben. Bei Meldestufe 1 sind kleine Ausuferungen zu erwarten, bei Stufe 4 können bebaute Gebiete in großem Umfang überflutet werden.

Überflutete Bodenseekreis-Gemeinde warnt vor Hochwasser-Tourismus

17.29 Uhr: Die teils überflutete Bodenseekreis-Gemeinde Meckenbeuren hat vor Hochwasser-Tourismus gewarnt. Schaulustige würden Einsatzkräfte behindern und sich und andere in Gefahr bringen, teilte die Gemeinde bei Friedrichshafen am Sonntag mit. „Auch wenn es gerade weniger oder gar nicht regnet, werden Sonntagsspaziergänger gebeten, das Hochwassergebiet zu meiden, Sperrungen an Brücken und Straßen zu respektieren“, wie eine Sprecherin weiter mitteilte.

Hochwasser in Baden-Württemberg - Meckenbeuren
dpa Das Hochwasser des Flusses Schussen überschwemmt Teile von Meckenbeuren. Ein Zug fährt über den höhrer gelegenen Bahndamm.

Immer wieder müssten Polizei und Feuerwehr Erwachsene und Kinder auf die lebensgefährliche Strömung aufmerksam machen.

Katastrophenfall auch in Dachau ausgerufen

16.38 Uhr: Auch im oberbayerischen Landkreis Dachau gilt der Katastrophenfall. Wegen der kritischen Hochwasser-Entwicklung in der Gemeinde Petershausen und der angespannten Lage in anderen Gemeinden habe Landrat Stefan Löwl (CSU) am frühen Sonntagmorgen den Katastrophenfall ausgerufen, teilte das Landratsamt mit. Der Schritt sei notwendig geworden, da die örtlichen Kräfte nicht mehr ausreichten, um die zahllosen Einsatzstellen in den kommenden Stunden abarbeiten zu können. Nun könnten Hilfeleistungen auch überörtlich in den Landkreis geschickt werden.

Hochwasser in Bayern - Wertingen
dpa Ein Feuerwehrmann geht über eine überflutete Straße

Der Katastrophenfall galt zuvor bereits in zehn weiteren Landkreisen: Pfaffenhofen an der Ilm, Augsburg, Schrobenhausen, Dillingen, Freising, Donau-Ries, Unterallgäu, Günzburg, Aichach-Friedberg und Neu-Ulm.

Trinkwasser wird in Teilen von Bad Wörishofen mit Chlor desinfiziert

16.32 Uhr: Bei dem Starkregen in Bad Wörishofen westlich von München sind laut Angaben des Deutschen Wetterdiensts 129 Liter binnen 24 Stunden gefallen. Nun haben die Stadtwerke Bad Wörishofen in Absprache mit dem Gesundheitsamt Mindelheim veranlasst, das Trinkwasser in Teilen des Versorgungsgebiets der Stadtwerke mit Chlor zu desinfizieren. Folgende Ortsteile in Bayern sind betroffen: Kirchdorf, Dorschhausen, Schöneschach, Dirlewang, Altensteig, Helchenried und Osterlauchdorf.

Gechlortes Trinkwasser sei in keiner Weise gesundheitsschädlich, könne jedoch einen eigenen Geruch aufweisen, teilten die Stadtwerke mit. Die Chlorung werde auf unbestimmte Zeit durchgeführt. Vorsorglich wird vom Landratsamt empfohlen, das Trinkwasser im gesamten Landkreis abzukochen. Nach Angaben der Stadtwerke soll das Wasser mindestens drei Minuten lang gekocht werden.

Provisorischer Damm in Nordendorf gebrochen

16.10 Uhr: Ein provisorischer Damm an der Schmutter in Nordendorf (Landkreis Augsburg) ist einem „BR“-Bericht zufolge gebrochen. Zuerst hieß es, dass der Damm gebrochen sei, es handelt sich jedoch um den provisorischen Damm.

3000 Menschen in Bayern von Evakuierungen betroffen

15.50 Uhr: In Bayern sind bislang rund 3000 Menschen von Evakuierungen aus Hochwasser-Gebieten betroffen. Dies teilte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums am Sonntag in München auf Anfrage mit. Für die zahlreichen Einsätze aufgrund des Hochwassers seien derzeit rund 20.000 Kräfte im Einsatz, seit Beginn der Lage seien es bereits 40.000 Einsatzkräfte gewesen.

Hochwasser in Bayern - Allershausen
dpa Ein Helfer kommt mit dem Schlauchboot zu einer überschwemmten Tankstelle in Allershausen.

Flüchtlingsunterkunft in Neu-Ulm geräumt - Klinik wird evakuiert

15.32 Uhr: Im Landkreis Neu-Ulm in Schwaben ist eine Flüchtlingsunterkunft mit rund 220 Menschen wegen des Hochwassers evakuiert worden. Die Betroffenen wurden in eine Halle einer Schule nach Neu-Ulm gebracht, wie ein Sprecher des Landratsamtes am Sonntag mitteilte.

Zugleich gab der Sprecher bekannt, dass die Stiftungsklinik in Weißenhorn vorsorglich evakuiert werde. „Sollte es zu einem Starkregenereignis über Weißenhorn kommen und dann eine Evakuierung erforderlich sein, wäre der Vorlauf hierfür zu kurzfristig.“ Rund 100 Menschen seien betroffen, darunter sechs bis sieben Intensivpatienten.

Mehr zur aktuellen Wetterlage lesen Sie auf den nächsten Seiten.

arg, sh, juw/mit Agenturmaterial