Nordrhein-Westfalen ist nicht gerade für alpine Höhen bekannt – doch das „Land der 1000 Berge“ hat mehr zu bieten als sanfte Hügel.
Köln - Gleich acht Gipfel überschreiten die 800-Meter-Marke – und das ausschließlich im Rothaargebirge, im Südosten des Landes. Wer frische Luft, Weitblick und naturnahe Pfade sucht, findet hier stille Alternativen zum Trubel im Tal. Diese acht „800er“ lohnen sich – für Tageswanderungen, Wochenendtouren oder einfach als Auszeit im Grünen, schreibt yeswe.koeln.
1. Langenberg – 843,2 m: Der höchste Punkt in NRW – und kaum bekannt
Der Langenberg bei Olsberg im Hochsauerland ist offiziell der höchste Gipfel Nordrhein-Westfalens. Direkt an der Grenze zu Hessen gelegen, ist er trotzdem eher ein Ziel für Kenner als für Massen. Der bewaldete Höhenrücken bietet stille Wege und ein Gipfelerlebnis ohne Inszenierung – kein Kreuz, kein Kiosk, keine Plattform. Wer oben steht, steht einfach: ganz oben in NRW.
2. Kahler Asten – 841,9 m: Berühmt, belebt – und voller Ausblick
Er ist der bekannteste Berg des Landes: der Kahle Asten bei Winterberg. Mit Wetterstation, Aussichtsturm und Hochheidegebiet ist er ein beliebtes Ausflugsziel – zu Fuß, mit dem Rad oder im Winter auf Skiern. Trotz Platz zwei in der Höhenrangliste bleibt er das Symbol für „höher geht’s nicht“ in NRW. Und: Wer klare Sicht erwischt, kann hier weit ins Sauerland blicken.
3. Clemensberg – 837 m: Der stille Dritte – mit Geschichte
Der Clemensberg, auch „Namenlose“ genannt, liegt im Naturpark Diemelsee und wurde über Jahrzehnte durch Basaltabbau verändert. Dennoch zählt er weiterhin zu den höchsten Erhebungen NRWs. Die Umgebung mit Heideflächen, Felsen und schmalen Waldwegen eignet sich ideal für ruhige Wanderungen. Ein Gipfel ohne Trubel – aber mit Charakter.
4. Hunau – 818,6 m: Ein Höhenrücken für alle, die es ruhig mögen
Die Hunau zieht sich zwischen Schmallenberg und Winterberg durch das Hochsauerland – als bewaldeter Höhenzug mit teils langen Anstiegen. Wer hier unterwegs ist, begegnet eher Wild als Menschen. Wanderer erwartet eine stille, naturnahe Umgebung mit weiten Aussichten – besonders im Winter bei klarer Luft ein Erlebnis.
5. Ziegenhelle – 816,1 m: Mit Aussichtsturm und Weitblick
Südlich von Winterberg erhebt sich die Ziegenhelle – ein klassisches Wanderziel mit Pfad, Steig und Aussichtsturm. Von der Holzplattform reicht der Blick bei gutem Wetter über das Rothaargebirge bis weit ins Umland. Der kurze, aber knackige Aufstieg macht sie ideal für Halbtagesausflüge – inklusive Brotzeit mit Aussicht.
6. Wallershöhe – 812,3 m: Versteckt zwischen bekannten Namen
Die Wallershöhe liegt unauffällig zwischen dem Kahlen Asten und Winterberg – und ist gerade deshalb einen Abstecher wert. Der bewaldete Höhenrücken bietet wenig Spektakel, aber viel Stille: einsame Wege, tiefer Wald und mit etwas Glück ein Blick ins Lennetal. Wer Ruhe sucht, findet sie hier.
7. Bremberg – 809 m: Mehr Ski als Gipfel
Der Bremberg ist weniger Gipfelerlebnis als Teil des Winterberger Skigebiets. Im Sommer eher flach und ruhig, wird er im Winter zur weißen Arena mit Liften, Rodelhang und Langlaufloipen. Viele stehen irgendwann auf dem Bremberg – oft, ohne den Namen zu kennen.
8. Hoppernkopf – 805,6 m: Ein Ausläufer mit Aussichtspotenzial
Der Hoppernkopf liegt südöstlich von Winterberg, nahe der hessischen Grenze. Er gehört zum Rothaarkamm und ist durchzogen von Wanderwegen, die in sanften Bögen durch Wald und über freie Höhen führen. Der Gipfel selbst ist bewaldet – die Umgebung hingegen offen, ruhig und ein idealer Einstieg ins Hochsauerland.
Übrigens: Der höchstgelegene Aussichtspunkt in NRW liegt nicht auf dem höchsten Berg, sondern auf dem Kahlen Asten im Sauerland. Er bietet einen schönen Panoramablick.