Schauspielerin Karin Baal ist tot

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Schauspielerin Karin Baal ist tot – „Sie hat eine Generation geprägt“

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Karin Baal war viele Jahrzehnte im Geschäft. © United Archives / kpa / Grimm via www.imago-images.de

Trauer um eine Schauspielerin, die schon in jungen Jahren zur Legende wurde und aus zahlreichen Film- und Serienrollen bekannt ist: Karin Baal ist tot.

Berlin - Die renommierte Schauspielerin Karin Baal, die durch den Film „Die Halbstarken“ bereits in jungen Jahren zur Legende wurde, ist am Dienstag (26.11.) in Berlin im Alter von 84 Jahren verstorben. Ihre Kinder, Therese Lohner und Thomas Baal, bestätigten ihren Tod gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Sie erklärten: „Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reißt ein riesiges Loch – nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland“.

Baal, die in den 1950er Jahren durch „Die Halbstarken“ Berühmtheit erlangte, spielte in diesem Schwarz-Weiß-Film eine der Hauptrollen. Der Film erzählt das Leben mehrerer junger Menschen im Nachkriegs-Berlin, ihre Lebensumstände und ihre kriminellen Aktivitäten.

Karin Baal ist tot: Sie wurde als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert

Als Baal für den Film engagiert wurde, war sie selbst noch ein Teenager. Baal, die 1940 in Berlin geboren wurde und ursprünglich eine Ausbildung zur Modezeichnerin begann, wurde unter Hunderten von Bewerberinnen für „Die Halbstarken“ ausgewählt. In diesem Film spielte sie neben Horst Buchholz die weibliche Hauptrolle der Sissy. „Die Halbstarken“ wurde zu einem Klassiker des deutschen Nachkriegskinos und Baal wurde als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.

Karin Baal ist tot: Sie hatte Auftritte in „Schwarzwaldklinik“, „Liebling Kreuzberg“ und „Tatort“

Nach „Die Halbstarken“ folgten zahlreiche Rollen in Filmen und Serien. Dazu zählen „Das Mädchen Rosemarie“, „Wir Kellerkinder“ und „Die junge Sünderin“. Sie wirkte auch in Edgar-Wallace-Filmen und in Rainer Werner Fassbinders „Berlin Alexanderplatz“ mit. Des Weiteren hatte sie Rollen in Serien wie „Liebling Kreuzberg“ und „Schwarzwaldklinik“. Auch in TV-Krimis wie im „Tatort“ war sie häufig zu sehen.

Karin Baal wurde in den vergangenen Jahren im Rollstuhl gesehen. Das Foto zeigt sie im November 2022
Karin Baal wurde in den vergangenen Jahren im Rollstuhl gesehen. Das Foto zeigt sie im November 2022. © IMAGO/Anita Bugge

Im Jahr 2018 wurde Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis ausgezeichnet. Die Götz George Stiftung lobte Baal als „großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau“. Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihren Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, hieß es damals.

Auf Bildern aus den vergangenen Jahren sah man Baal im Rollstuhl. Obwohl sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug etwa zur Tochter nach Wien nachdachte, lebte die Schauspielerin bis zuletzt in Berlin, wie ihre Tochter Therese Lohner sagte. „Sie hat Berlin zu sehr geliebt und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben.“

„Ich bin sehr traurig“ und „Eine gute Schauspielerin hat uns verlassen!“, kommentieren Fans bei Facebook. Filmbegeisterte und Medien würdigen online Baals langjähriges Schaffen. ZDF heute nennt Baal bei X etwa „eine Ikone der Nachkriegszeit“. (dpa/lin)

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