Im Streit um die Integration der Mountainbike-Fahrer in die neuen Landschaftsschutzgebietsverordnungen hat das Landratsamt heute Nachmittag dem Kreistag in einer Sondersitzung eine neue Lösungsstrategie vorgestellt.
Dabei geht es nicht mehr um die Frage, pauschal alle Wege unter eineinhalb Metern Breite mit Ausnahmen für bereits legalisierte Trails und ausgeschilderte MTB-Routen zu sperren, sondern unerwünschte Strecken zu Zonen zusammenzufassen. Bereiche außerhalb bleiben so nutzbar.
Der Vorteil dabei: Wird eine Strecke nicht ausdrücklich für Mountainbiker freigegeben, fallen die speziellen Haftungsanforderungen an die Grundstückseigentümer weg. Dies wiederum macht es betroffenen Landwirten leichter, eine Nutzung ihrer Flächen als Trail zu tolerieren. Zudem sei es für den Landkreis leichter, eine Zone zu kontrollieren als einzelne Strecken.
Schützen, lenken und Angebote schaffen
Wie Franziska-Maria Kreuzinger, Abteilungsleiterin Umwelt am Landratsamt, Herbert Faas von der Unteren Naturschutzbehörde sowie Thorsten Schär von der Regionalentwicklung Oberland (REO) unisono betonten, sei es von enormer Bedeutung, nicht nur Naturbereiche zu schützen, sondern auch Angebote für Mountainbiker zu schaffen. „Ansonsten überlasten wir die bestehenden Trails“, erklärte Schär. Dabei gehe es nicht darum, „eine Top-Destination“ für diese Sportart zu werden, sondern die bereits vorhandenen Freizeitsportler zu lenken.
Das von der Verwaltung gewünschte Stimmungsbild, in welche Richtung man für die zweite Auslegung arbeiten solle, blieb aber vage, denn am Ende war etwa die Hälfte der Kreistagsmitglieder bereits gegangen. Die grundsätzliche Zustimmung, die sich in der vorherigen Diskussion gezeigt hatte, war letztlich die Grundlage dafür, den Zonenansatz weiter zu verfolgen.