Pendlerfrust: In welchen Städten deutsche Autofahrer besonders lange im Stau stehen

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Besonders als Pendler braucht man in Deutschland oft viel Geduld: 43 Stunden standen Autofahrer 2024 hierzulande im Durchschnitt im Stau. Die deutsche „Stau-Hauptstadt“ ist Düsseldorf.

Es ist ein Gefühl, das wohl viele kennen: Man gerät immer genau dann in einen Stau, wenn man es besonders eilig hat. Dabei könnte viel Wartezeit auf der Straße wohl vermieden werden, wenn Verkehrsteilnehmer das Reißverschlussverfahren korrekt anwenden würden. Laut einer Analyse des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix verbrachten Autofahrer in deutschen Städten im Jahr 2024 durchschnittlich 43 Stunden im Stau, was drei Stunden mehr als im Vorjahr sind.

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Düsseldorf erstmals die „Stau-Hauptstadt“ Deutschlands

Erstmals führt Düsseldorf in Deutschland die „Stau-Spitze“ an. Autofahrer verbrachten dort 60 Stunden im Stau, was einen Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zunahme ist der Analyse zufolge nicht nur auf gelegentliche Überlastungen in der Innenstadt während der Adventszeit oder der Fußball-Europameisterschaft zurückzuführen, sondern auch auf zahlreiche Baustellen auf stark frequentierten Autobahnen wie der A46 und der A59 rund um Düsseldorf.

Stau in Düsseldorf
In einigen deutschen Städten ist viel Geduld gefragt: Im Schnitt standen Autofahrer im Jahr 2024 rund 43 Stunden im Stau. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/Imago

Auch in anderen Städten standen die Deutschen 2024 lange im Stau, hier sind die Top 10:

Rang (Vorjahr) Stadt Zeitverlust in 2024 Vergleich zum Vorjahr
1 (5) Düsseldorf 60 Stunden plus 22 Prozent
2 (1) Berlin 58 Stunden plus 5 Prozent
3 (2) Stuttgart 58 Stunden plus 9 Prozent
4 (4) Köln 56 Stunden plus 12 Prozent
5 (3) München 55 Stunden plus 6 Prozent
6 (6) Frankfurt 48 Stunden plus 4 Prozent
7 (9) Hannover 47 Stunden plus 15 Prozent
8 (10) Bonn 46 Stunden plus 15 Prozent
9 (8) Hamburg 44 Stunden plus 2 Prozent
10 (23) Wuppertal 43 Stunden plus 34 Prozent

Quelle: Inrix Traffic Scorecard 2024

Deutlich mehr Fahrten in die Innenstädte – wegen Homeoffice-Reduzierung?

Die Analyse zeigt, dass die Anzahl der Fahrten in die Innenstädte in Deutschland im Vergleich zu 2023 erheblich zugenommen hat. In Hamburg stieg sie um 31 Prozent, in Berlin um 27 Prozent und in Frankfurt um 26 Prozent. Dies verdeutlicht laut den Machern der Auswertung, dass immer mehr Arbeitnehmer, die während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet hatten, nun ins Büro zurückkehren.

Geduldsprobe in Istanbul: Hier standen Autofahrer im Schnitt 105 Stunden im Stau

Im internationalen Vergleich erscheinen die deutschen Stauzeiten jedoch noch relativ moderat. In Istanbul standen Autofahrer im Jahr 2024 beeindruckende 105 Stunden im Stau. Der offiziell längste Stau der Geschichte ereignete sich übrigens 1980 zwischen Lyon und Paris auf einer Strecke von 176 Kilometern.

Hier eine Auflistung der internationalen Stau-Top-10:

Rang (Vorjahr) Stadt Zeitverlust in 2024 Vergleich zum Vorjahr
1 (6) Istanbul 105 Stunden plus 15 Prozent
2 (1) New York City 102 Stunden plus 1 Prozent
3 (5) Chicago 102 Stunden plus 6 Prozent
4 (3) London 101 Stunden plus 2 Prozent
5 (4) Mexico City 97 Stunden plus 1 Prozent
6 (3) Paris 97 Stunden keine Veränderung
7 (9) Kapstadt 94 Stunden plus 13 Prozent
8 (10) Jakarta 89 Stunden plus 37 Prozent
9 (8) Los Angeles 88 Stunden minus 1 Prozent
10 (10) Brisbane 84 Stunden plus 14 Prozent

Quelle: Inrix Traffic Scorecard 2024

„Die Ergebnisse für 2024 verdeutlichen, dass das Verkehrswachstum weltweit ungebremst ist, während die Infrastruktur vieler Städte an ihre Grenzen stößt“, erklärt Bob Pishue, Transportation Analyst bei Inrix. „Besonders in Europa und den USA stehen Städte vor der Herausforderung, den steigenden Pendlerverkehr mit nachhaltigen Maßnahmen zu bewältigen. Lösungen wie die City-Maut in London oder Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr zeigen bereits Wirkung, doch langfristig wird es entscheidend sein, den Verkehr effizient zu lenken und innovative Mobilitätsstrategien voranzutreiben.“

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