Die Grünen: Oppositionsarbeit ist hart, aber notwendig
Habeck hat einen neuen Karrierepfad eingeschlagen - trotz der Oppositionsarbeit, die er zu leisten hat. Ein Kommentar von Leonie Hudelmaier.
Jetzt herrscht endlich Klarheit – so halb. Der ehemalige Wirtschaftsminister Robert Habeck widmet sich anderen Aufgaben. Zumindest hat er Gastprofessuren im Ausland und freiberufliche Rednerjobs als neue Tätigkeit angemeldet. Nach monatelangen Spekulationen informiert Habeck, was seine außerpolitischen Ambitionen betrifft, allmählich die Öffentlichkeit. Ob er aber sein Bundestagsmandat behält, lässt er dabei weiter offen.
Grüne kriegen Oppositionsauftrag: Habeck feilt aber an neuer Karriere
Das hinterlässt einen fahlen Beigeschmack – vor allem beim Wähler. Denn Habeck ist ebenso wie Parteikollegin Annalena Baerbock für vier Jahre in den Bundestag gewählt worden. Baerbock ließ sich auf Platz eins ihrer Landesliste, Habeck auf Platz zwei setzen. Die Grünen haben im Wahlkampf stark auf Persönlichkeiten gesetzt – die beiden waren die Aushängeschilder und sammelten Stimmen. Doch allen Beteiligten einer freien Wahl sollte bewusst sein, dass damit nicht immer Regierungsverantwortung einhergeht. Der Ex-Koalitionspartner FDP weiß das zu gut.
Habeck und Baerbock sind für vier Jahre gewählt worden
Die Grünen aber haben einen Wählerauftrag bekommen. Mag sein, dass es für einen einstigen Vizekanzler und Kanzlerkandidaten nicht sonderlich befriedigend ist, Oppositionsarbeit zu leisten. Aber gerade in Zeiten, in der die rechtsextreme AfD Oppositionsführerin ist, braucht es im Bundestag starke demokratische Parteien in dieser Rolle. Denn es ist nicht nur politisch ein schwaches Zeichen, wenn sich nach und nach prominente grüne Gesichter verabschieden, weil sie mit dem Machtverlust nicht klarkommen.