Putin-Kumpel täuschte Armut vor – Richter bringt Multi-Millionen-Wahrheit ans Licht

Ein enger politischer Verbündeter Wladimir Putins, der vor einem Londoner Scheidungsgericht behauptete, sich in einer schweren finanziellen Notlage zu befinden, besaß in Wahrheit ein Vermögen von umgerechnet über 270 Millionen Euro in Immobilien, Grundstücken, Investitionen und Kunst. Wie der britische „Guardian“ berichtet, brachte ein Richter die massive Diskrepanz ans Licht.

Scheidungsdrama: Putins Oligarch versteckte Millionen-Vermögen

Im Zentrum des Scheidungsstreits stand der ehemalige russische Senator Wladimir Sloutsker († 69), der im September an Krebs starb. Trotz seines Ablebens ordnete ein britischer Richter an, dass Sloutskers Nachlass seiner Ex-Frau, Alona Sloutsker, 25 Millionen Pfund (etwa 29,4 Millionen Euro) sowie über 1 Million Pfund an ausstehenden Unterhalts- und Anwaltskosten zahlen muss.

Sloutsker, der sein Vermögen durch das russische Investmentvehikel Finvest machte und bis 2010 Senator in Russlands Parlament war, versuchte bis zu seinem Tod vehement, seine tatsächlichen Werte zu verschleiern.

Der „Guardian“ zitiert den Richter mit der Feststellung, Sloutsker habe „ernsthaftes und wiederholtes prozessuales Fehlverhalten“ gezeigt. Normalerweise werden Urteile des Familiengerichts nicht veröffentlicht, doch aufgrund Sloutskers Stellung als ehemaliger Senator und seinem Verhalten sah der Richter eine Veröffentlichung als angemessen an.

wladimir Sloutsker
Der verstorbene Ex-Senator und Putin-Verbündete Wladimir Sloutsker log vor Gericht über seine angebliche Armut, um Millionen vor seiner Ex-Frau zu verstecken. Sloutsker

Immobilien, Kunst und Investments: Die versteckten Vermögenswerte

Sloutsker behauptete, er sei im vergangenen Jahr in eine „schwere finanzielle Notlage“ geraten, da seine Vermögenswerte gestohlen worden seien. Diese angebliche Notlage habe nichts mit dem Scheidungsverfahren seiner Frau zu tun gehabt, argumentierte Sloutsker vor Gericht.

Die Wahrheit sah jedoch anders aus, wie der Richter in seinem im August gefällten, aber erst am Montag veröffentlichten Urteil feststellte. Das tatsächliche Ausmaß von Sloutskers Reichtum wurde demnach durch Dokumente belegt, die kurz vor dem Ende seiner Ehe von ihm selbst unterzeichnet und autorisiert wurden.

Der „Guardian“ listet detailliert auf, was der Putin-Verbündete zu verbergen versuchte:

  • Immobilien: Darunter ein Familienhaus in London (South Kensington) im Wert von 45 Millionen Pfund (mit neun Schlafzimmern, Pool und Weinkeller) und ein Haus in Moskau im Wert von 22 Millionen Pfund. Hinzu kam ein weiteres Grundstück in Moskau im Wert von 150 Millionen Pfund.
  • Investitionen: Über 21 Millionen Pfund in Investitionen, einschließlich 17 Millionen Pfund in US-Private Equity.
  • Kunst: Eine Kunstsammlung mit Werken u. a. von George Condo und Michelangelo Pistoletto im Gesamtwert von etwa 4 Millionen Pfund.

Luxus-Leben in London: „Ein Lebensstil extremen Reichtums“

Vor der Trennung lebten Sloutsker und seine Ex-Frau einen „Lebensstil, der mit extremem Reichtum vereinbar war“, so das Urteil. Dazu gehörten umfangreiche Renovierungen des Londoner Anwesens und teure Urlaube:

  • Allein ein Familienausflug in den französischen Wintersportort Courchevel über Weihnachten kostete knapp eine halbe Million Euro.
  • Eine Sommerreise in die Toskana schlug mit 400.000 Euro zu Buche.

Trotz dieser gigantischen Vermögenswerte habe Sloutsker nach der Verhandlung bis zu seinem Tod im September keinen einzigen Penny an seine Ex-Frau gezahlt und den Kontakt zu seinen jungen Kindern abgebrochen, wie David Allison, der Anwalt von Alona Sloutsker, gegenüber dem „Guardian“ erklärte.