Vorwahlen in den USA: Trump und Biden kämpfen um die Stimmen der Unzufriedenen
Erneut dürfte es bei der US-Wahl zum Duell Trump gegen Biden kommen. Unpopulär sind beide. Die aktuellen Vorwahlen könnten ihre Probleme verdeutlichen.
Washington, D.C. – Die Vorwahlen in den USA sind schon längst entschieden. Bereits vor Wochen haben sich Donald Trump und Joe Biden die nötige Zahl an Delegierten gesichert. Einem erneuten Duell der beiden Rivalen bei der US-Wahl im November steht damit kaum noch etwas im Weg.
Offiziell gekürt werden die Kandidaten allerdings erst bei den Parteitagen der Demokraten und Republikaner im Sommer. Bis dahin stehen noch immer mehrere Vorwahlen auf dem Programm. Die Aufgabe für Trump und Biden besteht nun darin, ihre jeweiligen Parteien hinter sich zu vereinen. Klare Ergebnisse bei den Vorwahlen wären dabei schon mal ein guter Anfang.

Trump oder Biden: In vier Bundesstaaten finden am 2. April Vorwahlen statt
Ein wichtiger Wahltag ist der 2. April. An diesem Tag sind in vier Bundesstaaten die Wahllokale geöffnet. Vor allem die Ergebnisse in Wisconsin werden hierbei mit Spannung erwartet. Denn der Staat im Mittleren Westen ist bei Wahlen in den USA stets hart umkämpft. Vor vier Jahren gaben am Ende gerade einmal 20.682 Stimmen den Ausschlag zugunsten von Biden.
Bundesstaat | Delegierte Demokraten | Delegierte Republikaner |
---|---|---|
Connecticut | 60 | 28 |
New York | 268 | 91 |
Rhode Island | 26 | 19 |
Wisconsin | 82 | 41 |
Was für Trump bei der US-Wahl 2024 zum Problem werden könnte
Für Trump und Biden läuft aber nicht alles im Wahlkampf rund. Vor allem sind beide im Volk überaus unpopulär. Die Zustimmungswerte sprechen jedenfalls Bände. Joe Biden liegt laut der Statistikseite Fivethirtyeight bei 39,1 Prozent (Stand 2. April). Und Donald Trump? Der schneidet bei einer ähnlichen Frage auch nicht viel besser ab. Nur 42,6 Prozent der Befragten haben eine positive Meinung von ihm. Dennoch: In Umfragen zur US-Wahl liegt Trump derzeit knapp vor Biden.
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Trump muss auch innerhalb seiner eigenen Partei noch viel Überzeugungsarbeit leisten. Seine einstige Rivalin Nikki Haley unterstützt ihn bisher jedenfalls nicht. Das könnte ihn teuer zu stehen kommen. Immerhin konnte Haley bei den Vorwahlen etwa ein Drittel der rechten Wählerschaft auf ihre Seite ziehen. Offen ist, ob es ihm gelingt, diese Stimmen bis November noch für sich zu gewinnen.
Zudem hat Trump mit allerlei juristischen Problemen zu kämpfen. Der frühere Präsident ist in gleich vier Strafverfahren angeklagt. Das gab es in der US-Geschichte noch nie. Es geht um versuchten Wahlbetrug, die mutmaßlich gesetzeswidrige Aufbewahrung von Geheimdokumenten und möglicherweise unrechtmäßig verbuchte Schweigegeldzahlungen. Umfragen zeigen, dass eine Verurteilung ihm viele Stimmen kosten könnte.
Was für Biden bei der US-Wahl 2024 zum Problem werden könnte
Für Biden ist sein Alter das größte Hindernis auf dem Weg zurück ins Weiße Haus. Der 81-Jährige ist schon jetzt der älteste US-Präsident der Geschichte, immer wieder kommen Zweifel an seiner geistigen Fitness auf. Beim Beginn einer zweiten Amtszeit wäre er 82, am Ende seiner Präsidentschaft dann 86. Biden verhaspelt sich bei Auftritten regelmäßig, sucht nach Wörtern, verwechselt Personen und Orte. Aber auch Trump ist nicht mehr der Jüngste. Sollte der 77-Jährige noch einmal wiedergewählt werden, wäre er der älteste Politiker, der jemals ins Weiße Haus eingezogen ist. Die Liste der Trump-Patzer ist übrigens ebenfalls beeindruckend.
Biden hat aber noch ein weiteres Problem. Bei Vorwahlen etwa in Michigan und Minnesota straften ihn Teile seiner eigenen Partei für seine Haltung zum Krieg in Israel ab und verweigerten dem Präsidenten die Stimme. Auch in Wisconsin gibt es eine ähnliche Option auf dem Wahlzettel. Abtrünnige Demokraten kann sich Biden in dem Schlüsselstaat aber auf keinen Fall leisten. Die Vorwahlen in Wisconsin werden jedenfalls zeigen, wie viel Sorgen sich Biden im Duell mit Donald Trump wirklich machen muss. (cs/dpa)