4500 Besucher in der Marktstraße: Tölz feiert die Stadtkapelle und die Bananafishbones
Es war ein Sommerabend, wie er besser nicht hätte sein können: Alles hat gepasst, als die Tölzer Stadtkapelle und die Bananafishbones vor 4500 Besuchern ein Konzert in der Marktstraße gaben.
Bad Tölz – Was gibt es Schöneres, als wenn 4500 Besucher „Zum Geburtstag viel Glück“ singen? Dieser Gänsehaut-Moment wird den Musikerinnen und Musikern der Tölzer Stadtkapelle, die heuer ihren 100. Geburtstag feiert, unvergessen bleiben. Zusammen mit den Bananafishbones hatten sie das fantastische Konzert zum zweiten Mal nach 2006 auf die Beine gestellt. Und es wurde wieder ein wunderbarer Abend.
Großer Andrang vor Essensständen
Eigentlich gab es ja sogar drei Konzerte an diesem lauen Spätsommerabend, an dem wirklich alles zusammenpasste: Das Wetter, die Musik und die Stimmung in der Zuhörerschar. Zuerst kam die Stadtkapelle auf die Bühne, anschließend die Bananafishbones und schließlich beide Formationen zusammen. Mit am treffendsten drückte es ein altgedienter Security-Mitarbeiter aus: „So ein entspanntes Volk wie heute habe ich selten gesehen.“ Leichte Unzufriedenheit drückte sich lediglich in der unbefriedigenden Toilettensituation und den langen Schlangen vor den Verpflegungsständen aus, die in der oberen Marktstraße aufgebaut waren. Gut, dass zumindest beim „Schwaighofer“ und im „Kolberbräu“ ein Straßenverkauf eingerichtet worden war.
„Was hier abgeht, ist unglaublich“
Voll gefüllt war die Marktstraße bereits gegen 19.30 Uhr, als die Stadtkapelle schwungvoll in die Konzerte startete. Mit südamerikanischen Klassikern, einem Beatles- und einem Abba-Medley brachten sie richtig Schwung in die Zuhörermassen. Mit Begeisterung wurde dann auch Florian Rein, der Schlagzeuger der Bananafishbones empfangen, als er sagte: „Auch ich habe mein Instrument bei der Stadtkapelle gelernt.“ Er durfte sich dann auch gleich bei einem Brasil-Medley als Percussionist beweisen. Mit einem „verswingten“ Tölzer Schützenmarsch wurde schließlich zu den Fishbones übergeleitet.

Florian Rein und die Brüder Sebastian und Peter Horn packten dann auch gleich ihre zahlreichen Hits aus, mit denen sie sich seit ihrem ersten Auftritt 1987 im evangelischen Gemeindehaus in Bad Tölz zu einer der besten Livebands Deutschlands emporgearbeitet haben. Auch wenn bereits seit geraumer Zeit kein neues Album der Band mehr erschienen ist, hat sie nichts von ihrem Drive und ihrer Live-Power eingebüßt. Da trifft erdiger Country-Rock auf melancholischen Post-Grunge, da gesellen sich zum leicht verschrobenen Psychedelic-Sound auch gerne vereinzelte Trip-Hop- und Elektro-Einschläge.
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Keine Polizeieinsätze
„Was hier heute abgeht, ist einfach unglaublich“, strahlte der Tölzer Bürgermeister Ingo Mehner begeistert. Er freute sich auch über das breite Altersspektrum der Besucher. Insgesamt folgten zwei guten Auftritten ein sehr guter dritter, als die beiden Formationen gemeinsam auf der Bühne standen. Und ein „Easy Day“ für alle wurde es dann in der ersten gemeinsamen Zugabe auch noch: Zum gefühlvollen „Dinosaurs“ wurden dann die Handys gezückt, und die komplette Marktstraße stimmungsvoll erleuchtet. Mit dem rasanten „Leprosy“ verabschiedeten sich die beiden Ensembles unter großem Applaus der vielen Besucher. Sehr zufrieden mit diesem Abend waren übrigens auch die Beamten der Tölzer Polizeiinspektion: Der ganze Abend verlief friedlich, berichteten sie am Sonntag auf Nachfrage.