Erhöhtes Darmkrebs-Risiko durch bestimmte Ernährungsform

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Low-Carb-Diäten können gesundheitsfördernd sein, jedoch können extrem strikte Varianten dem Darmmikrobiom schaden und möglicherweise Krebs begünstigen. Eine aktuelle Untersuchung verdeutlicht dies.

Frankfurt – Mit der Ernährung können wir viel für die Gesundheit tun und sogar Krebs verhindern. Strikte Diäten dagegen, bei denen Kohlenhydrate stark reduziert werden, wirken sich negativ aus. Kanadische Forscher haben sich für eine Studie damit beschäftigt, wie sich das, was wir essen, auf bestimmte Bakterien im Darm auswirkt. Und welche Rolle dies für die Entstehung von Darmkrebs spielt.

Untersuchung mit drei Diätvarianten

In der in der Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlichten Studie verglichen die Wissenschaftler drei verschiedene Diätformen: eine kohlenhydratarme Diät ohne lösliche Ballaststoffe, eine fett- und zuckerreiche Ernährung sowie eine Standarddiät. Ziel war es, die Auswirkungen dieser Ernährungsweisen auf die Darmgesundheit von Mäusen zu analysieren. Die Tiere erhielten diese Diäten über einen Zeitraum von acht Wochen. Währenddessen wurden sie auf typische Darmkrebs-Marker wie Entzündungen, Polypen, Veränderungen im Mikrobiom und Tumore untersucht.

Konzept für eine entzündungshemmende Ernährung
Was wir essen, wirkt sich auf unsere Darmgesundheit aus (Symbolbild) © IMAGO/imageBROKER/Olena Yeromenko

Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Ernährung

Für die Studie wurde der Darm der Mäuse mit verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt. Besonders im Fokus stand der Stamm pks+ E. Coli (Polyketidsynthase-positive E.-Coli-Bakterien). Diese Bakterien produzieren das Molekül Colibactin, das die DNA schädigen kann.

Kohlenhydrate

Ernährungswissenschaftler empfehlen, dass mehr als die Hälfte der täglichen Nahrungsaufnahme aus Kohlenhydraten bestehen sollte. Der restliche Anteil sollte sich auf Fette und Eiweiße verteilen. Komplexe Kohlenhydrate sind besonders wertvoll, da sie Ballaststoffe enthalten, die sich positiv auf die Verdauung, die Stuhlkonsistenz, das Sättigungsgefühl und die Nährstoffaufnahme auswirken und somit zu einer gesunden Darmflora beitragen. Langfristig sehr kohlenhydratarme Ernährungsweisen erhöhen Studien zufolge das Risiko für Krankheiten wie Krebs, Schlaganfall und Herzkrankheiten.

Bei Mäusen, die den Bakterienstamm im Darm hatten und eine kohlenhydrat- und ballaststoffarme Diät erhielten, entdeckten die Forscher mehr Tumore und Polypen im Vergleich zu den anderen Tieren. Zudem traten vermehrt Entzündungen auf, und die Schleimschicht im Darm wurde dünner. Diese Schicht schützt normalerweise vor dem Eindringen von Bakterien. Wenn sie nicht mehr intakt ist, kann Colibactin leichter die Zellen im Dickdarm erreichen.

Bedeutung von Ballaststoffen für die Gesundheit

Ein weiterer Aspekt der Studie war die Untersuchung des Einflusses von Ballaststoffen. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Bei Mäusen, die zusätzlich zur kohlenhydratarmen Diät den Ballaststoff Inulin erhielten, sanken die Entzündungswerte und die Anzahl der Polypen nach einiger Zeit. Besonders viel Inulin findet sich in Chicorée, Topinambur, Löwenzahn und Knoblauch.

Notwendigkeit weiterer Forschung

Obwohl die Studie ausschließlich an Tieren durchgeführt wurde, unterstützt sie bisherige Forschungen, die die schützende Wirkung von Ballaststoffen gegen Darmkrebs belegen. Weitere Untersuchungen sind jedoch erforderlich, um zu klären, ob diese Erkenntnisse auf den Menschen übertragbar sind.

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