Margit Engl verlässt den Reichersbeurer Gemeinderat
Abschied im Reichersbeurer Gemeinderat: Margit Engl kann ab Januar nicht mehr ihr Amt ausüben. Dies teilte Bürgermeister Ernst Dieckmann in der Sitzung am Dienstag mit.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es eigentlich eine gute Nachricht: Margit Engl arbeitet seit September im Reichersbeurer Gemeindekindergarten Drachennest – aktuell 19,5 Stunden, ab Januar 30 Stunden. Für den Gemeinderat bedeutet dies allerdings einen Abschied. „Leider kann Frau Engl ab Januar nicht mehr Gemeinderätin sein“, teilte Bürgermeister Ernst Dieckmann in der Sitzung am Dienstag mit.
Gemeinderäte dürfen nicht bei der Kommune angestellt
Laut der Gemeindeordnung, die erst im Juni 2024 geändert wurde, dürfen Gemeinderäte nicht bei der Kommune angestellt sein. Früher galt dies nur für Beschäftigte, wenn sie mehr als 19,5 Stunden arbeiteten. Es bestehe eine Übergangsfrist, weshalb Engl aktuell im Amt bleiben darf – solange sie die Stundengrenze eben nicht überschreitet. Ab Januar, wenn sie 30 Stunden arbeitet, muss sie das Amt abgeben. „Ich bedaure das sehr“, sagte Dieckmann. Gleichzeitig freue er sich, dass Engl im Gemeindekindergarten tätig ist.
„Hier sind uns die Hände gebunden“
Geschäftsführer Josef Wagner wird nun ermitteln, wer auf der Liste von Grünen, ÖDP und UBR für Engl nachrückt. Da in dieser Amtsperiode schon einmal nachbesetzt wurde – Jürgen Drostel rückte für Ruth Kaufmann nach –, werden die nächsten Listenkandidaten kontaktiert. Personen, die bereits einmal das Amt abgelehnt haben, können nicht mehr kontaktiert werden.
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„Das ist unwiderruflich“, so Dieckmann. Findet sich niemand, der für Engl in den Gemeinderat möchte, bleibt der Sitz bis zur nächsten Kommunalwahl unbesetzt. Margit Engl bedauerte, dass sie ab Januar nicht mehr dem Gemeinderat angehören kann und dass keine Ausnahmeregelung möglich ist. „Hier sind uns die Hände gebunden“, sagte Dieckmann.
Auch neue Seniorenbeauftragte gesucht
Ebenfalls abgeben möchte Engl ihr Amt als Seniorenbeauftragte. Dafür eignen würde sich eine „agile Person“, die vielleicht selbst gerade in Rente gegangen ist. Wer sich hier engagieren möchte, solle sich melden. „Es gibt viele Aufgaben, die man gut ausbauen kann.“