Die Regionalentwicklung Oberland (REO) und das Kommunalunternehmen Wohnbaugesellschaft Waakirchen (WBW) wollen zukünftig noch enger zusammenarbeiten. Dies wurde nun mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung formal bekräftigt.
Waakirchen/Miesbach – Ziel dieser Absichtserklärung ist es, den Standort Waakirchen weiterzuentwickeln und andererseits einen wirtschaftlichen Mehrwert für den gesamten Landkreis zu schaffen, beschreiben es die beiden Erklärungspartner. „Wir arbeiten schon lange zusammen“, erklärt WBW-Vorstand Luitpold Grabmeyer, der die Absichtserklärung initiiert hat. Dabei sei die Idee entstanden, die gegenseitigen Leistungen in Schriftform festzuhalten.
Was REO-Vorstand Alexander Schmid bestätigt. Mit dem Schritt des Waakirchner Kommunalunternehmens (KU) hin zur Professionalität sei die Zusammenarbeit intensiver geworden. Dabei sei es von Vorteil, auch aktive Ansprechpartner neben dem Bürgermeister zu haben.
Engerer Austausch
Konkret sieht die Absichtserklärung vor, sich regelmäßig eng auszutauschen, zu informieren und gegenseitig zu unterstützen. Die Durchführung von Umfragen und deren Auswertung sei ebenso als Leistung denkbar wie die Unterstützung bei Projekten wie dem Festival der Berufe. Im Gegenzug, ergänzt Grabmeyer, sei sein KU nah dran an der Wirtschaft vor Ort und könne hier wesentliche Punkte in die richtigen REO-Kanäle weiterreichen. Letztlich gehe es darum, Know-how auszutauschen und gegenseitig von den Netzwerken zu profitieren. „Ein Handwerkerhof ist nicht neu“, beschreibt es Schmid. „Aber wir können Erfahrungswerte weitergeben, worauf dabei zu achten ist.“
Was die Absichtserklärung so besonders macht, verdeutlicht REO-Tourismus-Vorstand Harald Gmeiner. Beim Tourismus gebe es viel Zusammenarbeit zwischen REO und Kommunen, die bereits seit Jahren laufe. Diese sei jedoch in dieser Form nicht genau fixiert. „Da funktioniert viel zwischen den handelnden Personen. Aber was passiert, wenn diese Personen wechseln?“ Die Absichtserklärung zwischen REO und WBW formalisiere die Kooperation, stärke diese Zusammenarbeit und mache sie letztlich eigenständiger und unabhängiger von den handelnden Personen.
Strategie beim Wohnungsbau
Wie der Name sagt, liegt der Schwerpunkt des Waakirchner KU beim Wohnungsbau, und hierbei könne man wichtige Erfahrungen an die REO weitergeben, ergänzt Grabmeyer. Denn die beste Jobsituation im Landkreis helfe wenig, wenn die Mitarbeiter kaum bezahlbaren Wohnraum finden. Ein Punkt, der Wolfgang Prebeck besonders am Herzen liegt. Seit 1. Dezember ist er als Bauingenieur bei der WBW dafür zuständig, die Förderlandschaft zu sichten, Bauvorhaben zu kontrollieren und den Dialog mit Planern zu führen.
Kein Geldfluss vereinbart
Die Erfahrungen des KU sind aus seiner Sicht vor allem für die Kommunen im Tegernseer Tal interessant, wo es bekanntlich besonders schwer ist, bezahlbare Wohnungen zu schaffen und zu erhalten. Es könne nicht zielführend sein, nur noch teure Ferienwohnungen zu realisieren, die gerade mal zwei Wochen im Jahr genutzt werden. Hier für die Kommunen neue Wege zu entwickeln, sei eine gute Herausforderung, findet er.
Ein Geldfluss zwischen WBW und REO ist in der Vereinbarung nicht vorgesehen. Im Vordergrund stehe der ideelle Wert, sagt Waakirchens Bürgermeister Norbert Kerkel, der zugleich Vorsitzender des Verwaltungsrats der WBW ist: „Man bindet sich mehr. Gleichzeitig ist es eine gegenseitige Wertschätzung für die Leistung. Das ist der richtige Weg.“