René Benkos Vermögen schmilzt drastisch: Yacht und Gemälde stehen zum Verkauf – Haus verpfändet
Die Insolvenz von Signa hat auch Einfluss auf das Privatvermögen von René Benko. Das Vermögen des Immobilien-Investors hat sich wohl mehr als halbiert.
Wien – Die Insolvenz von René Benkos Signa Holding wirft offenbar auch ihre Schatten über das Vermögen des österreichischen Investors. Während sich am Donnerstag (30. November) zunächst der Insolvenzverwalter zu Wort meldete, wollen Investoren nach der Signa-Pleite offenbar Strafanzeige stellen. Der Anwalt Christof Stapf erklärte, dass er sich erst in einigen Wochen zur mit fünf Milliarden Euro verschuldeten Signa Holding äußern könne.
Privatvermögen von René Benko schrumpft drastisch: Signa-Gründer nicht einmal mehr die Hälfte wert
Erst bei der Berichtstagsatzung am 19. Dezember „wird sich eine Einschätzung treffen lassen, wie realistisch der vorgelegte Finanzplan ist und ob ein Sanierungsplan erfüllt werden kann“, ließ Stapf in einer Stellungnahme bei der österreichischen Nachrichtenagentur APA verlauten. Ungeachtet dessen hatte die Lage bei Signa noch vor dem beantragten Insolvenzverfahren beträchtliche Auswirkungen auf das Vermögen von René Benko.

Nach einer Schätzung von Forbes sei das Privatvermögen von René Benko innerhalb weniger Monate um über die Hälfte geschrumpft. Während das US-Nachrichtenmagazin das Vermögen des Signa-Gründers im Sommer 2023 noch auf etwa 5,5 Milliarden Euro schätzte, seien es im November „nur“ noch etwas über 2,5 Milliarden Euro. Der 46-jährige Investor aus Tirol rutschte damit im weltweiten Ranking deutlich ab – genauer gesagt vom 425. auf den 1.105 Platz. Dennoch soll Benko nach Einschätzung eines Experten auch nach der Signa-Krise „wohl Milliardär bleiben“.
René Benkos Vermögen basiert auf Signa-Anteilen – Gemälde von Picasso und Basquiat stehen zum Verkauf
In den Berechnungen von Forbes zum Vermögen von René Benko ist bereits berüchtigt, wie viel die Anteile wert sind, die die jeweiligen Milliardärinnen und Milliardäre halten. Benkos Vermögen basiert daher vor allem auf dem Anteil, den der Investor an Signa hält. Nach Einschätzung des Wirtschafts-Compass hält die Familie Benko Privatstiftung direkt und indirekt rund 66 Prozent an der Signa Holding GmbH. Durch die im Herbst immer offensichtlicher gewordene Schieflage des Immobilienkonzerns sank somit auch der Wert von Benkos Signa-Anteil.
Wie hoch Benkos Privatvermögen, der im Zuge einer Signa-Rettung offenbar mit einem saudischen Staatsfonds verhandelt haben soll, ist nicht öffentlich bekannt. Medienberichte zufolge gehören ihm auch privat Signa-Immobilien, wie etwa das Luxusresort „Eden Reserve“ am Ufer des Gardasees in Italien. Darüber hinaus kam vergangene Woche zutage, dass Bilder von Picasso und Basquiat, die sich im Besitz von René Benko befinden, offenbar zum Verkauf stehen. Die Werke stammen Berichten von Spiegel und News zufolge aus der Kunstsammlung der „Laura Privatstiftung“ von Benko, der offenbar ein nicht näher benanntes Werk von Andy Wahrhol angehören soll und „auf mehr als 30 Millionen Euro taxiert“ werde.
René Benko will Yacht verkaufen: Signa-Gründer pfändet zudem Millionen-Villa
Damit aber nicht genug. Denn offenbar ergreift Benko weitere Maßnahmen, damit sein Firmen-Konstrukt nicht endgültig in sich zusammenfällt. Schließlich fand sich bereits am Montag im Internet ein Inserat für seine 62 Meter lange Yacht namens „Roma“. Mit satten 39,9 Mio. Euro wurde ein stolzer Verkaufspreis für die Luxus-Yacht aufgerufen.
Darüber hinaus soll Benko seine Luxus-Villa und das noble Anwesen in Igls bei Innsbruck an die Liechtensteiner Landesbank verpfändet haben. Einem Bericht der Tiroler Tageszeitung zufolge soll dies bereits im Juli geschehen sein und Benko habe wohl einen Kredit über 15 Millionen Euro erhalten haben. Der Immobilien-Investor lebt in dem Millionen-Objekt mit seiner Familie. Allerdings ist weiterhin noch unklar, ob die Pfändung im Zusammenhang mit der drohenden Signa-Schieflage geschah.
Benkos Signa-Rettung ein „Husarenritt“: Sportscheck und Galeria Karstadt Kaufhof in Deutschland betroffen
Bei der Signa handelt es sich um nicht weniger als die größte Insolvenz in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Gläubigerschützer sehen die Firma vor einem „Husarenritt“, wie es Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer bescheinigt. Österreichs Nationalbank (OeNB) ortet bisher „kein direktes Finanzmarktstabilitätsrisiko“ durch den Ausfall von Krediten der Signa für die heimischen Banken, da 60 Prozent der Kredite gesichert seien.
Für Unternehmen in Deutschland hat der Insolvenzantrag der Signa Holding von René Benko allerdings direkte Auswirkungen. Während die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof noch nicht geklärt ist, aber „ein neuer Eigentümer wohl die beste Lösung wäre“, musste der zur Signa-Holding gehörende Sportartikelhändler SportScheck unterdessen auch einen Insolvenzantrag stellen. Entwicklungen, die dem Vermögen von René Benko auch in Zukunft nicht unbedingt zuträglich sein dürften.