Ein Mann (48) aus dem niederländischen Gelderland machte seit 2013 seine Arbeit als Reinigungskraft, ohne je Ärger gehabt zu haben. Bis er dabei erwischt wurde, wie er Ende 2022 ein paar Pfandflaschen und -dosen im Wert von 35 Euro aus einem Bürogebäude mitnahm und diese einlöste. Das berichtet die niederländische Tageszeitung "AD".
Obwohl der Mann geständig war und erklärte, er hätte nicht gewusst, dass man die Dosen nicht aus den Müllbehältern entnehmen dürfe und anbot, das Geld zurückzuzahlen, erhielt der 48-Jährige wenige Tage später die Kündigung.
Kündigung wegen Pfanddosen zu hart: Richter gibt Reinigungskraft recht
Das ließ sich die Reinigungskraft nicht gefallen. Der Mann ging vor Gericht und klagte auf 78.000 Euro Schadensersatz. Er bekam Recht: Auch der zuständige Richter hielt die fristlose Kündigung für unangemessen hart, zumal der geschasste Mitarbeiter während seines zwölf Jahre langen Arbeitsverhältnisses immer Top-Bewertungen erhielt.
Informierte die Reinigungsfirma nicht ausreichend über Müllsysteme?
Dazu hielt der Richter es für nachvollziehbar, dass der Putzmann in dem Büro nicht den Unterschied zwischen normalen Mülleimern und speziellen Recyclingbehältern erkannt hätte. Es fehlten die Beweise, dass die Reinigungsfirma ihren Beschäftigten über diese Regeln informiert hätte.
Am Ende sprach das Gericht dem Mann zwar keinen gewünschten Schadensersatz von 78.000 Euro zu, aber dafür immerhin 35.000 Euro. Inzwischen arbeitet er für eine andere Firma.
Fristlose Kündigung in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es klare Leitlinien für den Fall, dass Menschen plötzlich ihren Job verlieren. Wenn Sie als Arbeitnehmer eine fristlose Kündigung erhalten haben, verfallen Sie nicht in Panik. Hier erfahren Sie alle Regeln und Fristen aufgelistet.