Atemwegsinfekte auf dem Vormarsch: Wie gefährlich sind Mykoplasmen?

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Vor allem Kinder sind von Mykoplasmen betroffen. (Symbolbild) © Picture Alliance

Mit der kalten Jahreszeit steigt die Zahl der Atemwegsinfekte. Vor allem Mycoplasma pneunomiae breitet sich aktuell im Landkreis aus. Besonders Kinder sind betroffen.

Mit Beginn der kälteren Jahreszeit nimmt die Zahl der Atemwegsinfekte gerade wieder deutlich zu. Neben grippalen Infekten und Corona treten deutschlandweit heuer aber auch verstärkt atypische Lungenentzündungen durch den Erreger Mycoplasma pneunomiae auf. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das häufig Kinder und Jugendliche befällt und sich gerne in Kindergärten oder Schulen ausbreitet.

Karl Breu vom Ärztlichen Kreisverband sagt, man erlebe „derzeit eine Welle“ in ganz Deutschland. Gefragt nach der Lage im Landkreis, teilt ein Sprecher des Landratsamtes mit, dass es in Deutschland keine Meldepflicht für Mykoplasmen gebe. Genaue Zahlen zu den Erkrankten „liegen dem Gesundheitsamt daher nicht vor“.

Ein denkbarer Grund für die stärkere Ausbreitung in diesem Jahr sei, dass der Erreger sich durch neue Subtypen besser an die Umgebung angepasst haben könnte und damit infektiöser geworden ist. Ein weiterer möglicher Grund für Breu ist, dass die Bevölkerung währende der Pandemie kaum Kontakt mit Erregern von Atemwegserkrankungen hatte und ein spezifischer Immunschutz erst langsam wieder aufgebaut wird. Und weil Mykoplasmen sehr langsam wachsen würden, seien die Fallzahlen erst heuer so hoch und nicht schon in früheren Jahren.

Laut Breu kann sich jeder eine Infektion mit Mykoplasmen zuziehen. Doch während es bei Erwachsenen meist zu einem milden Krankheitsverlauf komme, könnten die Bakterien bei Kindern eine Lungenentzündung zur Folge haben.

„Die Infektion beginnt häufig langsam und wird nicht gleich erkannt“, warnt der Landratsamts-Sprecher. Das liege daran, dass zunächst nur milde Symptome auftreten, wie etwa länger andauernder trockener Husten oder leichtes Fieber. „Bei lang anhaltendem Husten sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.“ Bei Patienten mit einem intakten Immunsystem heile die Erkrankung häufig auch ohne Therapie folgenlos aus. Bei schweren Verläufen und Nachweis des Erregers mit einem Abstrich werde in der Regel eine Antibiotikatherapie eingeleitet. Nur sehr selten sei ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus nötig.

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