Größter Beitragssprung aller Zeiten - Ab kommendem Jahr zahlen Sie wohl Hunderte Euro mehr für Ihre Krankenkasse

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Getty Images/Maskot Das Gesundheitssystem verschlingt immer mehr Geld. Entsprechend verteuern sich die Krankenkassenbeiträge.

Die Krankenkassen erwarten, dass der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr deutlich steigt. Für Familien bedeutet das Hunderte Euro Mehrkosten im Jahr. Mindestens.

Die Krankenkassen sagen für das kommende Jahr den größten Beitragssprung aller Zeiten voraus. Laut internen Berechnungen des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK), über die das „Handelsblatt“ berichtet, dürfte der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr von 1,6 auf mindestens 2,45 Prozent steigen.

Diesen Zusatzbeitrag zahlen Versicherte zum Basissatz von 14,6 Prozent. Die Gesamtabgabe stiege damit von 16,2 auf 17,05 Prozent.

Mindestens, weil die Kassen in ihre Berechnungen nur aktuelle Gesetze einbeziehen. Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhaus-Reform soll die Behandlungskosten zwar langfristig senken, dürfte sie kurzfristig wegen der nötigen Änderungen aber steigern. Lauterbach plant einen Milliarden-Transformationsfonds, den die Kassen zur Hälfte füllen sollen. Kommt es dazu, erhöhen sich die Beiträge wohl noch deutlicher.

Krankenkassen-Zusatzbeitrag steigt: Hunderte Euro Mehrkosten

Was die Änderung für Sie bedeutet, können Sie mit dem Brutto-Netto-Rechner von FOCUS online leicht kalkulieren. Geben Sie einfach einen um 0,85 Prozentpunkte höheren Krankenkassen-Zusatzbeitrag ein, als Sie derzeit zahlen. Wissen Sie nicht genau, wie viel Sie derzeit zahlen, nehmen Sie 2,45 Prozent. Dann vergleichen Sie das Ergebnis mit Ihrem derzeitigen Nettogehalt.

  • Ein Haushalt aus zwei Durchschnittsverdienern (80.000 Euro Haushaltseinkommen) zahlt rund 250 Euro jährlich mehr für die Krankenversicherung.
  • Bei zwei Gutverdienern klettern die Zusatzkosten schnell Richtung 300 Euro.
  • Unter einem Einkommen von 60.000 Euro sinken die Zusatzkosten unter 200 Euro.

Die Zahl der Kinder beeinflusst die Zusatzkosten kaum.

Hier einige konkrete Zahlen:

 
 
 
 
 
 

Weitere Steigerungen, warnende Experten, Gefahr für die Wirtschaft

Hintergrund der vorhergesagten Anhebung ist, dass die Ausgaben der Krankenkassen 2023 stärker stiegen als vorhergesagt. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag hätte laut BKK bei 1,81 Prozent statt 1,7 Prozent liegen müssen, schreibt das „Handelsblatt“. Die Verluste brauchen die Geldrücklagen auf, weshalb die Kassen dringend gegensteuern wollen.

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenversicherungen ist in den vergangenen beiden Jahren bereits von 1,3 auf 1,7 Prozent gestiegen. Kommt die Erhöhung wie von den Krankenkassen vorhergesagt, setzt sie diese Entwicklung fort, beschleunigt sie aber nochmals. Weil 2025 die nächste Erhöhung droht - die Gesellschaft altert schließlich weiter - fordern Experten von der Politik zunehmen Maßnahmen, den Anstieg abzubremsen.

Da die Arbeitgeber die Hälfte der Krankenkassenbeiträge zahlen, verteuern die Beitragssteigerungen auch die Arbeit in Deutschland. Das belastet die ohnehin angeknackste Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Gesundheitsminister Lauterbach hat bereits ein Förderprogramm für mehr Medizinstudienplätze (Wert: rund 660 Millionen Euro) aus seinen Plänen gestrichen. Auch die ehemals angedachten Gesundheitskioske soll es vorerst nicht geben. Umkehren werden diese Maßnahmen allein den Trend zu steigenden Beiträgen allerdings nicht.

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