Neuer erklärt seinen Patzer – er wollte alles richtig machen

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Beim 1:0 von Union Berlin sah Manuel Neuer nicht gut aus. Der Keeper nimmt den Treffer auf seine Kappe – von den Kollegen aber gibt es eh keinen Groll.

Berlin - Vincent Kompany musste schon lachen, als die Frage kam. Warum? „Sie kennen mich doch inzwischen“, sagte der Trainer des FC Bayern nach dem 2:2 (1:1) bei Union Berlin, und dann glauben Sie im Ernst, „dass ich etwas gegen meine Nummer eins sage?“ Natürlich hatte auch der Coach an der Seitenlinie und später in diversen Wiederholungen gesehen, dass Neuer im Kasten der Bayern beim 1:0 durch Danilho Doekhi nicht ganz glücklich ausgesehen hatte. Und trotzdem wollte er unter keinen Umständen, dass böse Worte aus seinem Munde in die Länderspielpause hallen. Also lieber der Hinweis: „Das Tor ist im Kollektiv entstanden.“

Die Szene bleibt als erster echter Neuer-Patzer der Saison im Gedächtnis

Nun ja, man hätte die Entstehung der Ecke nochmal ansehen können, man hätte inspizieren können, warum Doekhi überhaupt an den Ball kam. Aber so oder so wäre man am Ende immer wieder bei Neuer rausgekommen, dem der Ball einfach durch die Hände geglitten war. Und auch wenn Sportdirektor Christoph Freund betonte, „Manu ist unser großer, großer Rückhalt und spielt eine überragende Saison“, war dem 39-Jährigen selbst bewusst, dass er an diesem ersten Rückstand der Bundesliga-Saison nicht ganz unschuldig gewesen war. Die ehrlichen Worte des Keepers: „Ich sehe den Ball nicht so gut – und dann treffe ich die falsche Entscheidung.“

Neuer hatte – obwohl er den Ball spät sah – versucht zuzupacken. Sein Gedankengang, „lieber zu sichern, bevor der Abpraller reingeht“, war gut, die Ausführung aber mangelhaft. Slapstick-mäßig sah die Szene aus, die als erster echter Neuer-Patzer der Saison im Gedächtnis bleibt. Dort wird sie auch bleiben, wenn in den kommenden eineinhalb Wochen wieder Oliver Baumann, Alexander Nübel und Co. im DFB-Dress um die Gunst der Nation kämpfen, während der vermeintlich beste Keeper des Landes die Zeit mit der Familie genießt.

Zu viel gewollt: Neuer bei Unions 1:0. © IMAGO/Matthias Koch

Dafür, dass er ohne größere Schuldgefühle in die kleine Auszeit gehen konnte, hatten die beiden Torschützen Luis Diaz und Harry Kane gesorgt. Der Ausgleich des Engländers zum 2:2 drei Minuten nach dem Ende der regulären Spielzeit hat „besonders gut geschmeckt“, sagte Neuer. Da sprach er für die Mannschaft – aber besonders für sich selbst. Denn auch wenn der Coach ihm alles verzeiht: Neuer ist und bleibt selbst sein größter Kritiker.

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