Ampel will besänftigen: Zahl der Insolvenzen „kein Alarmzeichen“ für deutsche Wirtschaft

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Die Eingangstür eines Kaufhauses bleibt geschlossen: Die Insolvenzen in Deutschland sollen sich eines viel beachteten Medienberichts zufolge stark vermehrt haben. © Henning Kaiser / dpa

In Deutschland rutschen laut einem viel beachteten Medienbericht immer mehr Firmen in die Pleite. Für die Ampel ist das noch „kein Alarmzeichen“ - dennoch nehme man den Trend ernst, heißt es aus Berlin.

Berlin - Die Bundesregierung nimmt die jüngsten Insolvenzzahlen ernst, sieht aber im langfristigen Vergleich noch kein Alarmzeichen. Eine Sprecherin des Grünen-geführten Wirtschaftsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, es gebe zwar eine verstärkte Dynamik, mit der auch das Vor-Corona-Niveau mittlerweile übertroffen sei. Es gebe es aber keine breite Insolvenzwelle. Im langfristigen 20-Jahres-Vergleich sei das aktuelle Niveau nicht auffällig. Zuletzt seien eher mittlere und große Unternehmen betroffen gewesen.

Ampel: Neues Wachstumspaket soll Insolvenzen ausbremsen

Das Handelsblatt hatte am Dienstag (9. Juli) berichtet, in den ersten sechs Monaten 2024 seien 162 Firmen mit mehr als zehn Millionen Euro Umsatz in finanzielle Schieflage geraten, ein Plus von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zeitung stützte sich dabei auf eine Analyse der Restrukturierungsberatung Falkensteg. Anderen Forschern zufolge ist die Zahl der Firmenpleiten im Juni zum zweiten Mal in Folge gesunken. Insgesamt kamen im vorigen Monat 1.169 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland zusammen, wie aus Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle hervorgeht. Die Zahl sinkt damit um acht Prozent gegenüber dem Vormonat. Für Juli wird allerdings wieder mit einem Anstieg gerechnet.

Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte, die von der Ampel angekündigte Wachstumsinitiative - ein Paket mit 49 Einzelmaßnahmen - solle die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern. Dies sei auch eine Reaktion auf den Trend zu mehr Insolvenzen. (lf, reuters)

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