Hallenboden im Turbomodus entfernt
In einem Tempo, das Bürgermeister Ludwig Horn staunen lässt, haben Mitglieder des TSV Tutzing den alten, vom Wasser geschädigten Boden der Würmseehalle entfernt. Der Gemeinde spart das Geld, das sie dringend für Reparaturen braucht. Bis November soll der neue Belag verlegt sein.
Tutzing - Die Vorbereitung und die Reinigung mal ausgeklammert, waren es nur drei Vormittage: Länger brauchten die rund 30 Ehrenamtler vom TSV Tutzing nicht, um den alten, maroden Boden in der Würmseehalle herauszureißen. „Hut ab vor allen Helfern. Wir waren deutlich schneller als unser Zeitplan“, sagt stellvertretender Vorsitzender Andreas Hollwich im Gespräch mit dem Starnberger Merkur. Und auch Bürgermeister Ludwig Horn staunte über die Effizienz in der kommunalen Dreifachturnhalle, als er sich ein Bild von den Arbeiten machte. „Die haben das in einer Wahnsinnszeit erledigt, sie haben wirklich saugute Arbeit geleistet“, sagt er.
Der Hallenboden konnte wegen Wasserschäden nicht mehr benutzt werden. Die Mehrzahl gilt es in diesem Fall tatsächlich zu betonen: Nicht nur durch das undichte Dach, auch von unten drang Feuchtigkeit in das von Mängeln geprägte Bauwerk ein. Ein Rohrbruch im August 2023 tat sein Übriges.
Nachdem eine lokale Zimmerei den Boden in Teilstücke zersägt hatte, verfrachteten die Vereinsmitglieder sie mit Hubwagen und Rollbrett zu den Notausgängen, trugen sie nach oben, schichteten sie in Container und beachteten dabei auch die Mülltrennung – Styropor, Holz, Mineralwolle, der Oberboden und die Bitumenschweißbahn, was in so einem Turnhallenboden halt alles drin ist.
Trotz des Tempos der Tutzinger wird der neue Boden nicht schneller als geplant fertig. „Die Firmen haben ihre Aufträge und Termine. Die können wir nicht einfach vorziehen“, erklärt Andreas Hollwich. Der Zeitplan: Ab 2. September erhält der Hallenuntergrund eine neue Bitumen-Abdichtung, ab Mitte September bauen Fachkräfte dann den neuen Belag Schicht für Schicht auf. Anfang November soll er komplett verlegt sein, sagt das Vorstandsmitglied. Eine Besonderheit: Der Boden sei, drei Hallen entsprechend, auch dreigeteilt. So schließe man aus, dass bei einem Schaden womöglich wieder der komplette Belag erneuert oder aufgerissen werden muss.
Ohnehin trifft die Gemeinde Vorkehrungen, um dem Wasser Herr zu werden. „Es gibt immer noch zahlreiche Baumängel. Wir müssen davon ausgehen, dass das Gebäude nicht hundertprozentig dicht ist“, sagt Bürgermeister Horn. Installiert würden deshalb Wasserdetektoren, Absaugmöglichkeiten und wasserabweisende Materialien. 600 000 Euro hat die Gemeinde im Haushalt für die Reparaturen an Dach und Co. vorgesehen. „Es schaut gut aus, dass wir ein bisschen drunter bleiben“, sagt Horn.
Kosten spart die Gemeinde jedenfalls durch das ehrenamtliche Engagement des TSV. Im Gegenzug soll in der Halle frei verfügbares WLAN eingerichtet werden (über das Förderprogramm Bayern-WLAN), und eine weitere Unterstützung für den Verein, eventuell bei neuen Geräten, ist angedacht.