Wilson Ochsenknecht bemerkte Schlaganfall seiner Mutter – so erkennen auch Sie ihn sofort
Wilson Gonzalez Ochsenknecht erinnert sich: „Das war schon schräg, weil ich mit ihr gefacetimed habe und sagte: Irgendwas stimmt mit deinem Mund nicht.“ Ein typisches Anzeichen für einen Schlaganfall ist eine halbseitige Lähmung. Diese kann sich beispielsweise dadurch äußern, dass beim Lächeln ein Mundwinkel herabhängt.
FAST-Test: So erkennen Sie einen Schlaganfall
Bei einem Schlaganfall kann schnelles Handeln lebensrettend sein. Der sogenannte FAST-Test hilft Außenstehenden, die Anzeichen schnell und richtig zu deuten:
- F ace (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
- A rms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben. Kann sie einen Arm nicht heben oder sackt ein Arm ab?
- S peech (Sprache): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Klingt die Sprache undeutlich oder verwaschen?
- T ongue (Zunge): Sie können die betroffene Person bitten, ihre Zunge herauszustrecken. Dazu ist sie nach einem Schlaganfall häufig nicht mehr in der Lage. T ime (Zeit): Jede Minute zählt! Rufen Sie den Notruf unter 112 an, wenn eines der oben genannten Symptome zutrifft.
Je schneller ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Zeit ist ein entscheidender Faktor, da das Gehirn bei einem Schlaganfall nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und Nervenzellen absterben können.
Schlaganfall-Symptome im Überblick
Ein Schlaganfall äußert sich anhand von „Minus-Symptomen“, das heißt, eine Körperfunktion ist nicht mehr in Ordnung. Wichtige Anzeichen für einen Schlaganfall sind:
- herabhängender Mundwinkel
- einseitig geschlossenes Augenlid
- Gefühlsstörung im Gesicht oder in einem Arm oder Fuß
- Lähmungs- oder Taubheitsgefühl, oft nur auf einer Körperseite
- Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommene Sicht, Sehverlust auf einem Auge, Gesichtsfeldausfälle)
- Sprech- und Sprachstörungen (Stocken, Lallen, Verwechslungen, Sprachverlust)
- Schwindel (Dreh- oder Schwankschwindel)
- Gleichgewichtsstörungen
- Koordinationsprobleme
- starke Kopfschmerzen
- steifer Nacken
Jährlich erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. 2,5 Prozent der Erwachsenen waren bereits betroffen. Statistisch gesehen trifft es Männer häufiger als Frauen, wobei das Risiko mit steigendem Alter für beide Gruppen zunimmt. Besonders hoch sind die Fallzahlen bei Älteren. Menschen ab 60 Lebensjahren erleiden fast 80 Prozent aller Schlaganfälle. Damit ist ein Hirnschlag hauptsächlich eine Alterskrankheit.
Schlaganfall vorbeugen
Wer die Faktoren kennt, die zu einem Schlaganfall führen können, und rechtzeitig handelt, kann sein persönliches Risiko reduzieren. Das gilt sowohl für einen ischämischen als auch einen hämorrhagischen Schlaganfall.
- Bluthochdruck
- Herz-Rhythmus-Störungen
- Diabetes mellitus
- hohe Cholesterinwerte
- Übergewicht
- mangelnde Bewegung
- Rauchen
- Alkoholkonsum
Die weltweite „Interstroke“-Studie hat im Jahr 2016 zusammengefasst, dass diese vermeidbaren Risikofaktoren für 90 Prozent der Schlaganfälle verantwortlich sind. Merkmale, die nicht beeinflussbar sind, wie Alter, Geschlecht oder eine erbliche Vorbelastung, wurden im Rahmen der Studie ausgeklammert.
Bestimmte Risikogruppen, etwa Menschen mit Bluthochdruck, können mit Medikamenten gegensteuern. Andere können ihren persönlichen Lebensstil anpassen und etwa mit ausreichend Bewegung und einer gesunden Ernährung ihr Risiko für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Mehrere groß angelegte Studien lassen mittlerweile vermuten, dass besonders die sogenannte Mittelmeer-Diät das Schlaganfall-Risiko senken kann: viel Salat und Gemüse sowie Fisch, wenig rotes Fleisch. Experten empfehlen zudem zwei bis drei Sporteinheiten à 30 Minuten pro Woche, zum Beispiel Walken oder Schwimmen.
Schlaganfall behandeln
Je früher ein Schlaganfall behandelt wird, desto besser die Chancen, dass nur geringe Schäden bleiben. Für die Behandlung gibt es in vielen größeren Krankenhäusern mittlerweile Stationen mit Fachärzten und speziell geschultem Pflegepersonal, sogenannte „Stroke Units“. Wie genau dort ein Patient behandelt wird, hängt von der Ursache des Schlaganfalls ab.