Wirtschaftsverband öffnet der AfD die Tür? Fleischhauer kontert "Tabubruch"

Der Verband der Familienunternehmer wagte etwas, das im politischen Berlin offenbar als Staatsaffäre gilt: Er lud laut einem Bericht von "The Pioneer" erstmals einen AfD-Abgeordneten zu einem parlamentarischen Abend ein.

FOCUS-Kolumnist Jan Fleischhauer kann über die Aufregung nur lachen: "Ach, großer Quatsch, Tabubruch", kommentiert er im Podcast "Der schwarze Kanal". Präsidentin Marie-Christine Ostermann habe schlicht festgestellt, dass die AfD "nun mal die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag" ist. 

Warum also nicht anhören, "was die wirtschaftspolitisch für so Vorstellungen haben" - und ihnen notfalls erklären, was ihre Ideen wie für Deutschland bedeuten würden?

Fleischhauer: Ostermann macht nur ihren Job

Fleischhauer: "Vielleicht ist es ja auch nicht ganz schlecht, dass der eine oder andere bei der AfD mal hört, wie die Realität ist. (...) Wenn die Leute immer in einen Vakuumraum einsperrst und keiner darf mit denen reden, ist der Nebeneffekt, dass die natürlich dann auch total den Kontakt zur Realität verlieren."

Während Grüne, SPD und Teile der CDU sofort historische Vergleiche zur Nazi-Zeit bemühen, sieht Fleischhauer vor allem eines: einen Lobbyverband, der seinen Job macht. "Es ist nicht die Aufgabe der Verbände, politischen Kampf zu führen, sondern ihre Interessen durchzusetzen und Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen."