Die „René will Rendite“-Kolumne - Von diesen fünf ETFs sollte mindestens einer ins Depot

1. Welt-ETF

Die bestmögliche Streuung ist es, in alle Unternehmen der Welt zu investieren. Auf diese Weise holt man sich die Weltwirtschaft ins Depot. Branchen mögen verschwinden, ein einzelnes Unternehmen kann pleite gehen, aber nicht die Weltwirtschaft. Natürlich gibt es mal Krisen. Sie sind aber eher ein Anpassungsprozess an einen Schock oder eine Veränderung. Schließlich ist die Weltwirtschaft kein statisches System, sondern ein organisches, das sich an neue Rahmenbedingungen anpassen kann.

Ein Welt-ETF, der eine möglichst große Anzahl von Unternehmen umfasst, ist für mich das absolute Basisinvestment (Ausnahme siehe Punkt zwei und drei). Er bietet eine breite Streuung zu niedrigen Kosten. Ich weiß zwar nicht, welches Unternehmen in einiges Jahren erfolgreich sein wird. Ich weiß aber, dass es in diesem ETF sein wird, weil die Zusammensetzung regelmäßig angepasst wird. Zur Auswahl stehen drei ETFs auf drei Indizes:

Mein Favorit unter den Welt-ETFs ist ein ETF auf den MSCI All Country World Index. Dadurch investiert ein Anleger in rund 2600 Unternehmen aus 47 Ländern. Im Unterschied   zum bekannteren MSCI World sind hier die Schwellenländer mit dabei. Er kommt also dem Ideal, die gesamte Welt ins Depot zu holen, näher. Die Performance war jedoch zuletzt etwas schwächer als beim MSCI World, da die Aktienmärkte der Schwellenländer seit einigen Jahren beim Wachstum enttäuschen. Das kann aber auch wieder drehen. So stellte sich vor 15 Jahren eher die Frage, warum man überhaupt noch in die lahmen Industriestaaten investieren sollte.

Der FTSE All World Index ist sogar noch etwas umfassender als der MSCI All Country World Index. Er besteht aus 4200 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern. Die Performance-Unterschiede sind aber nicht groß. Hier gibt es aber nur einen ETF-Anbieter.

Passende ETFs sind:

  • iShares MSCI ACWI (IE00B6R52259)
  • SPDR MSCI ACWI (IE00B44Z5B48)
  • Vanguard FTSE All World (IE00BK5BQT80)

2. und 3. ETF auf Small Cap und Schwellenländer

Wer in beliebte Einzelwerte investiert, braucht einen solchen Welt-ETF aber nicht unbedingt. Der Grund: US-Tech-Werte wie Microsoft oder Apple sind dort bereits massiv vertreten. Denn die Indizes werden nach Marktkapitalisierung gewichtet. Wer also die Werte, die dort ein großes Gewicht haben, bereits als Einzelwerte hat, erhöht noch einmal die Konzentration und damit auch das Risiko, wenn etwas schief läuft mit den Unternehmen. Hier gilt es zu vergleichen, was an Einzelwerten im Depot ist und wie groß die Überschneidung mit dem Welt-ETF ist.

Eine gute Ergänzung können aber dann folgende ETFs sein: Ein ETF auf den MSCI World Small Cap und ein Schwellenländer ETF. Damit können Anleger einfach „blind spots“ in ihrem Depot abdecken, um sich dort die Chancen nicht entgehen zu lassen. Die beiden ETFs können auch eine gute Ergänzung zu einem Welt-ETF sein. Die kleinen Werte sind dort gar nicht berücksichtig. Damit fehlt ein wichtiger Bereich der Weltwirtschaft. Über den MSCI World Small Cap kommen noch einmal fast 4000 Unternehmen dazu. Die Schwellenländer wiederum sind in den Welt-ETFs nur gering gewichtet. Wer also ein besseres Abbild der Weltwirtschaft möchte, kann einen Schwellenländer-ETF ergänzen und sie damit ihren Anteil im Depot erhöhen.

Hier finden Sie passende ETFs:

  • iShares MSCI World Small Cap (IE00BF4RFH31)
  • SPDR MSCI World Small Cap (IE00BCBJG560)
  • iShares Core MSCI EM IMI (IE00BKM4GZ66)
  • Vanguard FTSE Emerging Markets (IE00BK5BR733)

4. Dividenden-ETF

Ich gehöre zu den Dividenden-Fans und plädiere daher auch dafür, über einen Dividenden-ETF als Beimischung im Depot nachzudenken. Sie enthalten Unternehmen, die sich durch eine hohe Gewinnausschüttung auszeichnen. Die Rendite liegt meistens um die drei Prozent.

Was ich an Dividenden mag: Sie sind eine einfache Möglichkeit, einen passiven Zusatz-Verdienst aufzubauen. Man muss nichts tun und alle paar Monate – je nach Ausschüttungs-Rhythmus - wandert ein bisschen Geld aufs Konto. Performance-Überflieger sind Dividenden-ETFs in der Regel leider nicht. Sie enthalten selten wachstumsstarke Aktien, sondern eher die Papiere von reifen, etablierten Unternehmen. Sie generieren zwar zuverlässig hohe Gewinne , aber selten ein starkes Wachstum. Aber die regelmäßigen Ausschüttungen sind es mir wert. Durch regelmäßige Investitionen hoffe ich mit der Zeit auf diese Weise, eine nette Zusatzrente zu erzielen, ohne dass ich mich dafür von Aktien trennen muss.

Vorschläge für Dividenden-ETFs:

  • VanEck Morningstar Developped Markets Dividend Leader (NL0011683594)
  • Fidelity Global Quality Income (IE00BYXVGZ48)
  • Franklin Global Quality Dividend (IE00BF2B0M76)

5. Technologie-ETF

Ich bin prinzipiell kein Freund von Themen-ETFs. In aller Regel kommen sie erst auf den Markt, wenn ein Großteil des Kursanstiegs schon vorbei ist. Wir leben aber im Zeitalter von Tech und KI und die führenden Unternehmen der Gegenwart - und wahrscheinlich auch der Zukunft - befinden sich im Nasdaq-Index. Deshalb bin ich dafür, diesen Bereich durch die Beimischung eines passenden ETF überzugewichten. Zwar finden sich einige Unternehmen bereits im Welt-ETF. Aber dabei handelt es sich nur um die großen, etablierten AGs. Wer in die Stars von morgen investieren will, macht das daher über einen ETF auf den Nasdaq-Index.

Der ETF eignet sich ähnlich wie im Beispiel von Small Caps und Schwellenländer auch für Einzelinvestoren. Sie können so den Tech-Bereich auf einfache Weise abdecken.

Einige ETFs auf den Nasdaq 100:

  • iShares Nasdaq 100 (IE00B53SZB19)
  • Amundi Nasdaq 100 (LU1829221024)

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