Änderung beim Netto-Lohn ab 2025: Wer am meisten profitiert – Tabelle offenbart
Ab 2025 sollen die Bürger steuerlich entlastet werden. Profiteure könnten Millionen Beschäftigte, aber auch Rentner sein. Wie viel dabei herausspringt.
München – Am 28. September wählen die Bürgerinnen und Bürger 2025 den neuen Bundestag. Zumindest steht der Termin dann, wenn sich die drei Ampel-Koalitionäre in Berlin nicht noch im Vorfeld komplett bei den Themen Sozialabgaben, Steuerentlastung und Arbeitsmarktreform selbst zerlegen. Christian Lindner (FDP) jedenfalls will wegen des „Gebots der Fairness“ Steuerzahlende entlasten.
Demnach soll der Grundfreibetrag zum Jahreswechsel um 312 Euro auf 12.096 Euro steigen, im Jahr 2026 dann auf 12.348 Euro. Was vor allem Ruheständlern und Geringverdienern zugutekommt. Sie sollen ab kommenden Jahr jedenfalls mehr in der Geldbörse haben. Beim Kindergeld soll der Betrag wie geplant 2025 zunächst um fünf Euro auf 255 Euro monatlich und 2026 auf 259 Euro steigen. Auch der Kinderfreibetrag soll kommendes Jahr um 60 Euro auf 6672 Euro und 2026 auf 6828 Euro angehoben werden. Allein Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld müssen sich wohl auf gleich zwei Nullrunden einstellen.

Änderung des Netto-Lohns ab 2025: Je nach Lebenssituation und Gehalt fällt Entlastung verschieden hoch aus
Doch wie viel Geld bleibt Beschäftigten am Ende des Tags netto ab 2025 übrig? Erste Berechnungen liegen der Bild-Zeitung vor. Danach fallen die geplanten Maßnahmen unterschiedlich aus. So könnten Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit niedrigem und mittlerem Einkommen dem Bericht zufolge etwas mehr im Geldbeutel haben. Allerdings zeigt sich dieses Plus bei einem Brutto-Gehalt von 2500 Euro nicht. Hier kommt es sogar zu einem Minus von 90 Euro im Monat - sofern es sich bei dem Beschäftigten um einen verheirateten Alleinverdienenden mit zwei Kindern handelt. Erst ab 3000 Euro wendet sich das Blatt für Millionen Beschäftigte. Arbeitende mit einem Einkommen ab 6000 Euro müssen dagegen Abzüge in Kauf nehmen.
Konkret heißt das aber auch, dass ab 6000 Euro Bruttogehalt die Mehrbelastung plötzlich wieder sinkt. Dies hängt laut Steuerzahlerbund mit dem Steuertarif und auch mit einer Entlastung beim Soli zusammen. Für einen Alleinstehenden sind es in diesem Fall netto etwa 147 Euro weniger. Für Alleinerziehende mit einem Kind macht das ein Minus von 158 Euro und bei zwei Kindern sind es am Ende monatlich 155 Euro weniger.
Wer hat 2025 mehr bzw. weniger netto im Geldbeutel als verheirateter Alleinverdiener mit zwei Kindern?
monatlicher Bruttolohn in Euro | Veränderung Netto in 2025 |
2500 | - 90 Euro |
3000 | + 82 Euro |
3500 | + 112 Euro |
4000 | + 118 Euro |
4500 | + 116 Euro |
5000 | + 114 Euro |
5500 | - 162 Euro |
6000 | - 155 Euro |
6500 | - 135 Euro |
7000 | - 113 Euro |
7500 | - 91 Euro |
8000 | - 476 Euro |
Meine news
Quelle: Bund der Steuerzahler. Angaben für 2025 enthalten Anhebung Grundfreibetrag, Abbau kalte Progression, höhere Beitragsbemessungsgrenzen, Anstieg GKV-Beitrag um 0,6 Punkte - veröffentlicht bei Bild
Grundlage für die berechneten Zahlen des Steuerzahlerbundes ist ein Anstieg der Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung von 0,6 Prozent. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass Versicherte mit noch höheren Kosten rechnen müssen. Der historische Anstieg dürfte für viele Menschen bestimmt also ein Schock sein.
Änderung des Netto-Lohns ab 2025: Vor allem Geringverdiener profitieren
Ein Blick auf die Zahlen des Steuerzahlerbundes verrät, dass insbesondere Menschen mit geringerem Einkommen von der Steuerentlastung profitieren werden. Das gilt beispielsweise für Beschäftigte mit einem Einkommen von 2500 und 3000 Euro. Alleinstehende haben künftig monatlich je 54 Euro mehr. Alleinerziehende mit einem Kind verzeichnen ein Plus von 46 Euro (Gehalt: 2500 Euro) bzw. 43 Euro bei 3000 Euro und verheiratete Alleinverdiener mit zwei Kindern können bei einem Einkommen von 3000 Euro bald mit 112 Euro mehr im Monat rechnen.
Dabei gehören laut dem Institut der deutschen Wirtschaft schon jene zu den Topverdienenden hierzulande, die ein monatliches Nettoeinkommen von 3529 Euro (Alleinstehende) bzw. kinderlose Paare ab 5294 Euro und Paare mit zwei Kindern unter 14 Jahren ab 7412 Euro Nettoeinkommen zur Verfügung haben. Gehören Sie auch dazu?
Oberschicht muss monatliche Einbußen hinnehmen
Wer mit einem Gehalt von 8000 Euro brutto demnach bereits zur Oberschicht dazugehört, für diejenigen sind die geplanten Änderungen ab kommenden Jahr mit monatlichen Einbußen verbunden. Sie liegen laut Steuerzahlerbund bei verheirateten Alleinverdienern mit zwei Kindern bei 487 Euro im Monat. Wer ein Kind hat, muss mit 263 Euro weniger im Monat auskommen und Alleinstehende mit minus 123 Euro.
Auch 1,8 Millionen Rentnerinnen und Rentnern gibt es mehr Geld ab dem 1. Januar 2025. Es sollen die Grenzen für zusätzliche Einkünfte, die eine volle oder teilweise Erwerbsminderungsrente beziehen, erhöht werden. (sthe)