Daniela Eder schließt zum Jahresende: trotz treuer Stammkunden große Umsatzeinbußen
Vor knapp sieben Jahren übernahm Daniela Eder den Kiosk am S-Bahnhof - jetzt steht die Schließung kurz bevor.
Wolfratshausen – Trotz treuer Stammkunden ließ der Umsatz jedoch zuletzt zu wünschen übrig, sodass das Geschäft am 21. Dezember schließen muss.
Eine Nachfolgenutzung erscheint derzeit ungewiss. „Die Entscheidung fiel natürlich schweren Herzens“, räumt Eder ein. Ein Eigentümerwechsel des von ihr gepachteten Kiosks, sinkende Umsätze und der Leerstand rund um den Bahnhof ließen jedoch wenig Handlungsspielräume.
So haben sich zuletzt eine McDonalds-Filiale und ein Schreibwarengeschäft aus ähnlichen Gründen zurückgezogen. „Und die S-Bahn fährt mittlerweile so unzuverlässig, dass sich immer weniger Leute am Bahnhof aufhalten“, stellte Eder fest. Vor der Corona-Krise hatte sie noch Zeitschriften im Wert von rund 7.500 Euro in der Auslage, jetzt sank dieser Wert auf etwa 300 Euro.
Verkauf von CBD sorgte für Zündstoff - Loisachtaler Bauernbühne grifft das Thema auf
Für Aufregung sorgte vor gut einem Jahr der Verkauf von CBD, einem nicht-psychoaktiven Wirkstoff der Cannabis-Pflanze, der sogar die Polizei auf den Plan rief. Die Ordnungshüter konfiszierten vorübergehend die Ware, gaben sie dann aber doch zurück. Die Loisachtaler Bauernbühne stellte die Szenerie am Bahnhofskiosk daraufhin in diesem Frühjahr satirisch in ihrem Starkbierfest-Singspiel dar.
Wolfratshausen: Selbst die Ehefrau des ehemaligen Ministerpräsidenten Stoiber Kundin
Mittlerweile hat sich die Aufregung längst gelegt. An Werktagen trinkt eine überschaubare Anzahl von Frauen und Männern im überdachten Außenbereich ihre Feierabendbiere., bedankt sich Eder.
So besorgt Karin Stoiber, Ehefrau des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, ihrem Gatten dort nicht nur internationale Tageszeitungen. Auch die selbst gemachten Fleischpflanzerl des vor einem Jahr verstorbenen Kioskverkäufers Vico Kaufmann ließ sich das Promi-Paar schmecken. Ungern denkt Eder dagegen an diverse Einbrüche zurück. So entdeckten Jugendliche beispielsweise erst nach dem Aufbruch von Schlössern eine installierte Videokamera und ergriffen dann die Flucht. Andere Gäste, die sich danebenbenommen haben, stellte sie selbst zur Rede.
21. Dezember: An diesem Tag können sich auf der Abschiedsfeier noch einmal Gäste am Kiosk treffen
Dass die Abschiedsfeier auf den 21. Dezember fällt, ist kein Zufall. An diesem Tag verstarb vor fünf Jahren der Obdachlose Konstantin „Konny“ Samhaber, der bis zu seinem Tod am Kiosk mit vielfältigen Diensten aushalf. „Wir wollten ursprünglich schon am 14. Dezember schließen“, verriet Eder.
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Doch dieses Datum ist ihr vierter Hochzeitstag und daher anderweitig reserviert. Für ihren Mann Dieter, den sie einst am Kiosk kennengelernt hatte, wird sie nun künftig mehr Zeit haben. Konkrete berufliche Pläne hat die in Hohenschäftlarn aufgewachsene Kioskbetreiberin noch nicht.