Mexikos Präsidentin reagiert auf Trump: Namensänderung für die USA?

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Golf von Amerika: Trump erregte Aufmerksamkeit mit einer Namensänderung. Nun verlangt auch die Präsidentin von Mexiko eine Anpassung - für den Namen der USA.

Mexiko-Stadt – Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat US-Präsident Donald Trump schnell angefangen, mit einer Flut von Dekreten erste Wahlversprechen umzusetzen und den US-Bürgerinnen und Bürgern einen Vorgeschmack darauf zu geben, was sie in den kommenden vier Jahren erwartet. Neben Exekutive Orders zu Trumps Haupt-Wahlkampfthemen – dem Kampf gegen illegale Migration und Wokeness – hat der Republikaner auch mit anderen Entscheidungen für Irritationen gesorgt. Ganz vorne mit dabei. Die Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika. Für diesen Schachzug erhält Trump nun eine Antwort – ausgerechnet aus Mexiko.

Claudia Sheinbaum, Präsidentin von Mexiko, präsentiert eine Landkarte mit der Überschrift „America Mexicana“.
Claudia Sheinbaum, Präsidentin von Mexiko, präsentiert eine Landkarte mit der Überschrift „America Mexicana“. © dpa

Antwort auf Trump-Vorstoß: Mexikos Präsidentin schreibt Brief an Google

Claudia Sheinbaum, seit 2024 Präsidentin von Mexiko, hat dem US-Internetriesen Google eine Änderung in dessen Karten-Angebot vorgeschlagen. Da der Tech-Konzern bereitwillig Namensänderungen umsetzten würde, soweit diese durch ein offizielles Regierungsdokument angeordnet wurden, sprach sich Sheinbaum dafür aus, die USA in „América Mexicana“ umzubenennen. Das berichtet unter anderem das britische Portal Independent mit Verweis auf einen Brief, den Sheinbaum in dieser Woche verfasst haben soll.

„Golf von Amerika“: Google reagiert auf Trumps Namensänderung

Der Vorstoß Sheinbaums kann wohl als Antwort auf die Anordnung Trumps verstanden werden, den Golf von Mexiko umzubenennen. Mexikos Präsidentin störte sich vor allem auch an der Ankündigung von Google, die Namensänderung in deren Karten-Angebot „Google Maps“ zu übernehmen – zumindest für US-Nutzer. „Wir haben eine langjährige Praxis, Namensänderungen zu übernehmen, wenn sie in offiziellen Regierungsquellen aktualisiert wurden“, teilte der Techkonzern bereits am Montag auf X mit.

Die Namensänderung betreffe jedoch vor allem den US-Markt. „Wenn die offiziellen Namen von Land zu Land unterschiedlich sind, wird den Maps-Benutzern der offizielle lokale Name angezeigt. Im Rest der Welt werden allen beide Namen angezeigt. Das gilt auch hier“, teilte Google weiter mit. In Deutschland ist die Karte auf Google Maps weiterhin mit der Bezeichnung „Golf von Mexiko“ versehen.

„América Mexicana“: Mexikos Präsidentin kontert Trump – Namensänderung für die USA vorgeschlagen

Dass Sheinbaum die USA in Mexiko tatsächlich offiziell umbenennen wird, darf jedoch bezweifelt werden. Die Aktion sollte wohl viel eher für Aufmerksamkeit sorgen und Trump Paroli bieten. Mexikos Präsidentin erklärte in ihrem Schreiben weiter, dass die Hoheitsrechte eines Landes zwölf Seemeilen von der Küste entfernt enden würden. „Wenn ein Land die Bezeichnung eines Meeresgebiets ändern will, gilt dies nur bis zu einer Entfernung von 12 Seemeilen“, sagte Sheinbaum. „Für den Rest, in diesem Fall den Golf von Mexiko, kann es nicht gelten. Das haben wir Google im Detail erklärt.“

Der vorgeschlagene Name „América Mexicana“ stammt unter anderem von einer Karte aus dem Jahr 1607, auf der das Gebiet Teile des heutigen Mexikos und der Vereinigten Staaten umfasst. Google hat bislang nicht offiziell auf die Anfrage von Sheinbaum reagiert. Bereits Anfang Januar hatte die Staatschefin über eine Umbenennung der USA gescherzt.

Trump ändert auch Namen vom höchsten Berg Nordamerikas

Neben dem Golf von Mexiko ordnete Trump auch eine Namensänderung des höchsten Bergs der USA an und machte damit eine Entscheidung seines Vorgängers Barack Obama rückgängig. Dieser hatte 2015 angeordnet, dem Mount McKinley – benannt nach dem 25. US-Präsidenten – den Namen zu geben, den die Ureinwohner Alaskas seit Jahrhunderten für ihn verwenden: Denali. Indigene Gruppen in Alaska, die sich lange für eine Namensänderung eingesetzt haben, kritisierten Trumps Entscheidung. Der US-Präsident begründete seine Entscheidung damit, dass er „Amerikas Größe“ ehren wolle. (fd)

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