Seine Frau besiegte deutsche Olympia-Hoffnung – jetzt greift amputierter Paralympics-Star selbst nach Gold

  1. Startseite
  2. Sport
  3. Mehr Sport

Kommentare

Nach dem triumphalen Sieg seiner Frau Tara Davis-Woodhall bei den Olympischen Spielen, strebt nun Hunter Woodhall bei den Paralympics 2024 in Paris nach Gold.

Paris – Die Leichtathletik bot eine der emotionalsten Szenen der Olympischen Spiele 2024 in Paris: Tara Davis-Woodhall gewann die Goldmedaille im Weitsprung und bezwang die deutsche Hoffnung Malaika Mihambo. Nach ihrem Sieg sprintete sie zur Zuschauertribüne und fiel ihrem Ehemann Hunter Woodhall in die Arme. „Oh mein Gott, Baby. Du bist Olympiasiegerin“, jubelte Hunter, als er seine Frau die Tribünenwand hochhob.

Hunter Woodhall, geboren 1999 in Georgia, USA, kam mit einem Fibuladefekt zur Welt, einer seltenen Fehlbildung der Beine. Im Alter von elf Monaten entschieden seine Eltern, dass eine Amputation der unteren Beine die beste Option sei, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Trotz dieser Herausforderung entwickelte sich Hunter zu einem herausragenden Athleten. Seine ersten Prothesen erhielt er im Kindesalter und fand bald seine Leidenschaft im Laufen.

Woodhall hat bereits beeindruckende Erfolge vorzuweisen: Bei den Paralympischen Spielen in Rio 2016 gewann er Silber über 200 Meter und Bronze über 400 Meter. In Tokio 2021 fügte er eine weitere Bronzemedaille über 400 Meter hinzu. Doch sein Ziel ist klar: Er will bei den Paralympics 2024 in Paris Gold gewinnen.

Traumpaar der Leichtathletik-Szene: Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall und Paralympics-Star Hunter Woodhall.
Traumpaar der Leichtathletik-Szene: Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall und Paralympics-Star Hunter Woodhall. © HUGO PHILPOTT/Imago

Paralympics-Star Hunter Woodhall: Inspiration durch den Erfolg seiner Frau

Tara Davis-Woodhall, Hunters Ehefrau, spielt eine zentrale Rolle in seinem Leben. Das Paar lernte sich 2017 bei einem Leichtathletik-Meeting in Idaho kennen und heiratete im Oktober 2022. Sie sind stolz darauf, ein Vorbild für Diversität zu sein. „Tara ist eine farbige Frau, ich habe eine Behinderung. Wir wollen, dass die Leute wissen: Egal, wer ihr seid und in welcher Situation ihr steckt – es ist okay und das, was euch speziell und einzigartig macht“, erklärte Hunter in einem Interview mit der Archewell Foundation.

Hunter und Tara gelten in den USA als das „Power-Paar der Leichtathletik“. Sie unterstützen sich gegenseitig und inspirieren viele mit ihrer Geschichte. „Es ist eine super Motivation, dass wir beide jeden Tag das gleiche machen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, dass wir die richtigen Dinge gemeinsam machen“, sagte Hunter in einem Interview. Die beiden haben einen gemeinsamen YouTube-Kanal mit über 850.000 Abonnenten, auf dem sie Einblicke in ihr Leben und ihre sportlichen Erfolge geben.

Paralympics: Hunters Ambitionen für Paris 2024

Bei den Paralympics 2024 in Paris tritt Hunter Woodhall in den Disziplinen 100 Meter T64 und 400 Meter T62 an. Sein Ziel ist es, nicht nur Gold zu gewinnen, sondern auch die Grenzen dessen zu erweitern, was als amputierter Athlet möglich ist. „Ich möchte schneller laufen, als irgendjemand jemals gelaufen ist, und schneller laufen, als irgendjemand es mit Prothesen für möglich gehalten hat“, sagte er.

Mit einer persönlichen Bestleistung von 10,75 Sekunden über 100 Meter und einer neuen amerikanischen Rekordzeit im 400-Meter-Lauf ist Hunter bestens vorbereitet. „Ich will den Moment fühlen, die Energie aufsaugen und es nach all der harten Arbeit in diesem Jahr genießen. Und die Menschen stolz machen, die mich die ganze Zeit über unterstützen“, erklärte er. Einem deutschen Sprinter musste ebenfalls bereits im Kindesalter ein Bein amputiert werden, der Krebs beendete die Hoffnung auf eine Fußballkarriere. (ck)

Auch interessant

Kommentare