Trump warnt bei Wahlkampfauftritt – „Dritter Weltkrieg“ unter „Genossin Harris“ praktisch sicher
Donald Trump hält erstmals seit dem gescheiterten Attentat wieder eine Rede unter freiem Himmel – und greift Kamala Harris scharf an.
Washington, D.C. – Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht wieder Wahlkampf unter freiem Himmel. Bei seinem ersten großen Auftritt dieser Art nach dem Attentat auf ihn im Juli wurde Trump im „Swing State“ North Carolina von einer Glaswand auf dem Podium geschützt. Bei der Veranstaltung ging Trump wieder einmal zum Frontalangriff auf seine demokratische Konkurrentin über. Harris – so Trump – sei eine Kommunistin, welche großen Schaden in den USA anrichten würde.
„Genossin Harris“: Trump warnt bei Rede vor US-Wahl vor „drittem Weltkrieg“
Trump nannte die Vizepräsidentin „Genossin Harris“ und sagte an die Demokratin gerichtet: „Sie taugen nichts.“ Sollte die Demokratin ins Weiße Haus einziehen, würden Millionen von Jobs über Nacht verschwinden. „Eure lebenslangen Ersparnisse werden vollkommen vernichtet“, mahnte Trump in Richtung seiner Anhänger weiter und polterte im Anschluss: „Wenn Genossin Kamala im November gewinnt, ist es praktisch sicher, dass der Dritte Weltkrieg eintritt.“
Seit dem Rückzug von Biden aus dem Rennen hat sich Trump in seinen Wahlkampf vor allem auf persönliche Angriffe gegen Harris konzentriert. Er verunglimpft sie regelmäßig als „dumm“ und „verrückt“, bezeichnet sie zudem regelmäßig als „kommunistisch“ – in Anspielung darauf auch der abfällige Spitzname „Genossin Harris“.

Am 13. Juli hatte ein Schütze bei einer Kundgebung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Der 78-Jährige wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen. Ein Zuschauer starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump hat seitdem zahlreiche Wahlkampfveranstaltungen vor großem Publikum abgehalten – allerdings allesamt im Inneren.
US-Wahl 2024: Trump hält erstmals nach Attentat wieder Rede unter freiem Himmel
Die Veranstaltung in North Carolina wurde von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet, Fotos zeigten Scharfschützen auf den Dächern anliegender Gebäude in Asheboro. Regionalmedien zufolge wurden Stunden nach der Veranstaltung zwei Männer von der Polizei aufgegriffen. Auf Videos ist zu sehen, wie ihnen Handschellen angelegt und einige Waffen in einem Auto sichergestellt werden. Der Sender CBS 17 berichtete unter Berufung auf die Polizei, dass keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestanden habe.
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„Sollte ich persönlich werden? Trump holt während Parteitag der Demokraten zum Rundumschlag aus
Zuvor war es während Trumps Rede zu einem anderen Zwischenfall gekommen - eine Zuschauerin schien wegen der Hitze Probleme zu haben. „Einen Arzt, bitte. Es ist sehr heiß hier“, sagte Trump mitten in seiner Rede. Der Ex-Präsident verließ schließlich die Bühne und ging unter großem Applaus zu der Zuschauerin und umarmte sie.
Trump tourt aktuell durch die bei der US-Wahl 2024 am 5. November besonders hart umkämpften Bundesstaaten, die sogenannten Swing States. Dabei setzt er auf ein Kontrastprogramm zum Parteitag der Demokraten in Chicago, bei dem seine politische Gegnerin Harris im Mittelpunkt steht. Trump attackierte Harris zuletzt auch mit Blick auf ihre Hautfarbe und Herkunft. Einige Parteikollegen und Berater halten das für problematisch und empfehlen ihm, sich mehr auf politische Inhalte zu konzentrieren. Trump zeigt sich davon unbeirrt.
Der Republikaner spielte in seiner Rede in Asheboro auch darauf an, dass seine Berater und Parteigrößen ihm raten, sich mehr auf politische Inhalte und weniger auf Beleidigungen des politischen Gegners zu konzentrieren. „Sollte ich persönlich werden? Sollte ich nicht persönlich werden?“, fragte er das Publikum, das sich mit großem Applaus für persönliche Angriffe aussprach. „Meine Berater sind gefeuert“, scherzte Trump.
Trump setzt bei Veranstaltungen vor US-Wahl 2024 auf Beleidigungen
Nicht nur US-Vize Harris, auch Präsident Joe Biden und Ex-Präsident Barack Obama bekommen von Trump immer wieder ihr Fett weg. Besonders echauffierte sich Trump über die Rede, die Obama am Vorabend beim Parteitag der Demokraten gehalten hatte. „Er war sehr fies gestern Abend. Ich versuche, nett zu den Leuten zu sein, aber es ist ein bisschen schwierig, wenn sie persönlich werden“, monierte Trump. Obama hatte unter anderem gesagt, Trump bediene sich kindischer Spitznamen, verrückter Verschwörungstheorien und sei auf seltsame Weise fixiert auf die Größe von Menschenmengen. (erpe/dpa)