Stadt Starnberg sucht 15 Feuerwehrleute

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Feuerwehr im Hauptamt: Markus Grasl ist nicht nur gewählter Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, sondern seit diesem Jahr auch als Leiter der Tagdienstwache bei der Stadt beschäftigt. Demnächst soll er 15 Kollegen bekommen. © Andrea Jaksch

Die Stadt Starnberg macht bei der Anstellung von 16 hauptamtlichen Feuerwehrleuten ernst. Der ehrenamtliche Kommandant Markus Grasl ist seit 1. Januar bereits als hauptamtlicher Leiter der Tagdienstwache eingestellt, die übrigen 15 Stellen sind nun öffentlich ausgeschrieben.

Starnberg – In dieser Woche ist die neue Ausgabe der „Brandwacht“ erschienen, der vom Bayerischen Innenministerium herausgegebenen „Zeitschrift für Brand- und Katastrophenschutz“. Darin findet sich eine ganzseitige Anzeige der Stadt Starnberg, mit der sie mehrere „Feuerwehrbeamte oder tarifbeschäftigte Brandmeister/Oberbrandmeister“ sucht – unbefristet, in Vollzeit, zum nächstmöglichen Zeitpunkt. In der Summe geht es um 15 Stellen, die zu besetzen sind. Die 16. hauptamtliche Stelle ist bereits vergeben.

Bekanntlich hatte der Stadtrat im September vergangenen Jahres nach langwierigen Beratungen einstimmig beschlossen, insgesamt 16 hauptamtliche Feuerwehrleute einzustellen. Sie sollen an Werktagen von 6 bis 18 Uhr den Brandschutz in der Stadt sicherstellen. In der übrigen Zeit – werktags von 18 bis 6 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen – sind nach wie vor die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sowie die Mitglieder des Bereitschaftsdienstes die ersten, die ausrücken. Die Entscheidung basiert auf dem Feuerwehrbedarfsplan der Forplan Dr. Schmidel GmbH und den daraus entwickelten Vorschlägen von Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble, dem Chef der Münchner Berufsfeuerwehr. Mit der Neustrukturierung sollen die ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Starnberg entlastet werden, die allein im vergangenen Jahr mehr als 500 Einsätze verzeichnete.

Das Konzept sieht auch vor, keine Doppelstrukturen zu schaffen. Dafür sollen vor allem zwei Entscheidungen sorgen: Die hauptamtliche Tagdienstwache ist eine Unterabteilung der nach wie vor ehrenamtlichen Freiwilligen Feuerwehr Starnberg. Und deren Kommandant Markus Grasl ist als Leiter der Tagdienstwache auch Vorgesetzter der hauptamtlichen Kräfte. Er ist in dieser Funktion seit 1. Januar hauptamtlich bei der Stadt beschäftigt. Auch Oberbranddirektor Schäuble hatte eine solche Struktur empfohlen.

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Gesucht werden nun Feuerwehrleute mit den erforderlichen feuerwehrtechnischen Qualifikationen sowie zusätzlichen Fähigkeiten als Rettungssanitäter. Das Profil umfasst weitere Positionen wie zum Beispiel uneingeschränkte Schichtdiensttauglichkeit und die Bereitschaft zur ständigen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der Dienstplan sieht eine Vier-Tage-Woche im Zwölf-Stunden-Schichtdienst vor. Neben der Vergütung und den Sozialleistungen nach den Tarifen im öffentlichen Dienst gewährt die Stadt auch eine Feuerwehrzulage und stellt bei Bedarf eine Wohnung zur Verfügung, wie aus der Stellenausschreibung hervorgeht. Diese ist auch auf der Internetseite der Stadt zu finden.

Das Interesse scheint groß zu sein. „Es sind bis heute insgesamt 26 Bewerbungen eingegangen“, erklärte Rathaussprecherin Gizem Keser-Radtke am Donnerstag auf Anfrage des Starnberger Merkur. „Manche waren aus Wehren im Landkreis, manche auch von außerhalb.“ Die Bewerbungen würden anhand der Anforderungen zunächst gefiltert, geeignete Bewerber anschließend zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Das soll diesen Monat geschehen.

Hauptamtliche entlasten auch die Arbeitgeber

Die Stadt ist „nach aktuellem Kenntnisstand“ zuversichtlich, alle Stellen besetzen zu können. Das solle baldmöglichst der Fall sein, erklärte Keser-Radtke. Im Haushaltsplanentwurf für dieses Jahr sei die Besetzung aller Stellen zum September berücksichtigt. „Das heißt, es können teilweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früher oder auch später beginnen.“ Die zu erwartenden jährlichen Personalkosten gab sie mit rund 1,2 Millionen Euro an.

In der Feuerwache an der Ferdinand-Maria-Straße hat es bereits im Zuge der Schaffung des Bereitschaftsdienstes einige Umbauten gegeben. Nun sei im Untergeschoss ein großer Lagerbereich freigemacht worden. Dadurch stehe eine zusätzliche, große Umkleide für die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte und die Jugend zur Verfügung, erklärte Keser-Radtke. „Im Obergeschoss sind zwei Dienstwohnungen umgebaut worden. Somit stehen für die Wachbereitschaft neun Ruhe- und Schlafplätze zur Verfügung.“ Die bislang im Untergeschoss gelagerten Gerätschaften seien an die Feuerwehr Söcking übergeben worden.

Eine Sache ist der Stadtverwaltung in der Angelegenheit noch wichtig – ein Dank an die Arbeitgeber, die die freiwilligen Feuerwehrleute montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr für den Einsatzdienst freistellen. Sie würden durch die künftige hauptamtliche Besetzung erheblich entlastet.

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