Studie zeigt: Zahlreiche Gemüse-Produkte mit giftigen Teilen von Autoreifen belastet

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Die Verschmutzung der Umwelt macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Eine Studie zeigt nun, dass sogar Partikel von Autoreifen in Gemüse nachgewiesen wurden.

Frankfurt – Die Qualität unserer Lebensmittel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Positiv sind die Entwicklungen häufig nicht, so ist beispielsweise Mikroplastik in unserem Essen allgegenwärtig geworden. Erst zuletzt veröffentlichten Forschende dazu eine Plastik-Studie mit verheerenden Ergebnissen. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift „Frontiers in Environmental Science“ veröffentlicht wurde, liefert nicht weniger Sorgen: Viele Gemüsesorten sind demnach mit giftigen, kleinen Partikeln von Autoreifen belastet.

Forscher weisen chemische Substanzen von Autoreifen in Blattgemüse nach

Die Studie der Universität Wien hat ergeben, dass sich chemische Substanzen aus dem Abrieb von Autoreifen bereits in Blattgemüse angesammelt haben. Die nachgewiesenen Konzentrationen sind zwar gering, aber dennoch klar messbar. „Während die Konzentrationen und tägliche Aufnahme zum Glück relativ gering sind, findet man dennoch Stoffe aus Autoreifen in der Nahrung. Da gehören sie nicht hin“, sagte Thilo Hofmann vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft gegenüber der Welt.

Studie zeigt: Blattgemüse mit giftigen Partikeln von Autoreifen belastet.
Eine Studie hat ergeben, dass viele Blattgemüse-Sorten mit giftigen Partikeln von Autoreifen belastet sind. © imago

Die Forscher untersuchten Gemüse aus der Schweiz, Italien, Spanien und Israel. Die Ergebnisse seien jedoch auch auf Deutschland anwendbar, wie Welt berichtet.

Experte über Schadstoffe im Essen: Gesundheitsgefährdung sehr unwahrscheinlich

Viele Menschen sind bereits besorgt, welche Lebensmittel sie noch ohne Bedenken konsumieren können. Dr. med. Hartmut Wewetzer vom Bundesinstitut für Risikobewertung beruhigt in seinem Bericht „Sonderstrecke: Risiken verständlich kommunizieren“ die Sorge vor der Aufnahme vermeintlich giftiger Inhaltsstoffe. Jedoch sind einige Lebensmittel bewiesenermaßen mit zu vielen Schadstoffen belastet.

Grenzwerte zeigen zwar an, wie viel von bestimmten Stoffen wir täglich aufnehmen können, ohne uns zu schaden, aber eine Überschreitung bedeutet nicht automatisch, dass die Lebensmittel sofort gefährlich sind. „Wird ein Rückstandhöchstgehalt überschritten, ist das Lebensmittel nicht mehr verkehrsfähig. Eine Gesundheitsgefährdung ist dennoch sehr unwahrscheinlich, weil beim Rückstandhöchstgehalt ein großer Sicherheitsabstand einberechnet ist“, erklärt Wewetzer. (cg/bk)

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