Vermehrte Anfeindungen: Unterstützung für Ukrainer in Polen geht immer weiter zurück

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 nahm Polen Millionen ukrainischer Flüchtlinge auf. Laut "AP" zeigt die aktuelle Stimmung in Polen jedoch eine abnehmende Hilfsbereitschaft für die Geflüchteten, die laut einer Umfrage des Public Opinion Research Centers von 94 Prozent im Jahr 2022 auf 57 Prozent Ende 2024 zurückgefallen ist. Eine ukrainische Mutter sagte "BBC", dass ihre Tochter in der Schule gemobbt werde. Das Mädchen sei aufgefordert worden, „zurück in die Ukraine“ zu gehen.

Anfeindungen im Internet schlagen in die Realität um

Als die Invasion der Ukraine im Februar 2022 begann, war die Solidarität der Polen überwältigend. Menschen fragten täglich: „Wie können wir helfen?“ erinnert sich Natalia Panchenko, Aktivistin und Leiterin der „Steht zur Ukraine“-Stiftung in Warschau. Viele organisierten Hilfstransporte oder nahmen Flüchtlinge bei sich auf. Drei Jahre später meint Natalia, dass die Mehrheit der Polen die Ukraine noch unterstützt, aber auch Abneigung wächst. Ihre Organisation bemerkt seit einigen Monaten vermehrt anti-ukrainische Anfeindungen im Internet, die inzwischen auch in der Realität spürbar sind.

Ukrainer sind Wahlkampfthema

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 nahm Polen Millionen ukrainischer Flüchtlinge auf. Laut "AP" zeigt die aktuelle Stimmung in Polen jedoch eine abnehmende Hilfsbereitschaft für die Geflüchteten, die laut einer Umfrage des Public Opinion Research Centers von 94 Prozent im Jahr 2022 auf 57 Prozent Ende 2024 zurückgefallen ist. 

In Polen stehen wichtige Wahlen an, und die Flüchtlingsfrage ist ein heißes Thema. Einige Politiker nutzen die Situation, um Wähler zu mobilisieren, und vertreten kritische Ansichten über die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen. Der konservative Präsidentschaftskandidat Karol Nawrocki nutzt den Stimmungswandel der Bevölkerung für seinen Wahlkampf. Laut "AP" betont er, dass "polnische Bürger Vorrang haben müssen", und plant, bei einem Wahlsieg die Priorisierung von Polen bei medizinischen Dienstleistungen und Bildungseinrichtungen gesetzlich festzulegen.