40. Geburtstag und Kulturförderpreis: Neue Bühne Bruck hat doppelt Grund zu feiern
Neben ihrem 40. Geburtstag hat die Neue Bühne Bruck seit Sonntag einen zweiten Grund zu feiern: Sie ist mit dem Kulturförderpreis des Kulturvereins Fürstenfeld ausgezeichnet worden.
Fürstenfeldbruck - Unter zwölf Vorschlägen habe sich die Jury einstimmig für die Neue Bühne als Preisträger entschieden, verriet Kulturvereinsvorsitzender Manfred Vögele bei der Verleihung im Kleinen Saal des Veranstaltungsforums. Die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung solle die hohe darstellerische und künstlerische Qualität der Neuen Bühne würdigen, ebenso das ehrenamtliche Engagement und den vorbildlichen Team-Geist.
Laudatorin Petra Vögele sprach denn auch konsequent vom „Team Neue Bühne Bruck“, als sie die 40-jährige Geschichte des Laientheaters Revue passieren ließ. Einst sei „ein junger Wilder“ angetreten, die Theaterwelt im verschlafenen Fürstenfeldbruck zu beleben. Gemeint war der Bühne-Gründer und langjährige Intendant Harald Molocher, der mit sozialkritischen Stücken und provokanten Inszenierungen Furore machte.
2001 zog die Bühne aus einem Kellertheater in Neulindach ins Haus 11 im Veranstaltungsforum und hatte fortan größere Räume und bessere Technik zur Verfügung. Mit einem Stück pro Saison wurde sie Teil des Fürstenfelder Theater-Abonnements.
Ein hoher Anspruch an sich selbst kennzeichnete die Neue Bühne von Anfang an. Inszeniert werden die Stücke stets von professionellen Regisseuren. Unter den aktuell 20 Schauspielern sind ebenfalls fünf Profis. Die Bühne sei „absolut konkurrenzfähig“, vergleichbar mit dem Münchner Team-Theater oder dem „theater… und so fort“, betonte Petra Vögele.
2019 übernahm Alexander Schmiedel die Leitung, neben sich ein gleichberechtigtes Team, das die Aufgaben unter sich aufteilt. Niemand steht nur auf der Bühne. Die Schauspieler sind auch Techniker, verkaufen Getränke an der Bar, sitzen an der Kasse oder sind Helfer im Hintergrund. „Jeder kann mitbestimmen und in seinem Bereich autark arbeiten“, so Petra Vögele.
Neu ins Programm aufgenommen wurde ein Kinderstück pro Saison. Fester Bestandteil ist auch das Improvisationstheater „In Impro Veritas“, das neuerdings mit der Caritas zusammenarbeitet. Im Rahmen des Projekts „Impro all inclusive“ stehen auch Menschen mit Behinderung auf der Bühne.
Seit der Corona-Zwangspause habe das Theater die drei erfolgreichsten Saisons seiner Geschichte erlebt, berichtete Vögele. Neben sozialkritischen Stücken stehen mittlerweile auch anspruchsvolle Komö㈠dien auf dem Spielplan – und aktuell das Kult-Musical „Der Watzmann ruft“. Einen Ausschnitt der Inszenierung von Barbara Lackermeier durften die Kulturvereinsmitglieder im Anschluss an die Preisverleihung genießen.
Es war nach 2006 das zweite Mal, dass die Bühne den Kulturförderpreis erhielt. Für Alexander Schmiedel ist die Auszeichnung „Bestätigung, Belohnung, Ansporn und Verpflichtung, noch besser zu werden, noch mehr kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und noch viele tolle Theaterabende zu bereiten – dem Publikum und uns“.