Stadtrat aus Italien „sprachlos“ nach Besuch in Touristen-Restaurant in eigener Stadt
Eine Restaurantrechnung sorgt in Italien für großen Ärger. Ein Stadtrat aus Florenz musste in seinen Augen viel zu viel bezahlen. Er erhält viel Zuspruch.
Florenz – Ein italienischer Politiker, sorgt mit seinem Instagram-Post für Aufsehen, in dem er von einem Restaurantbesuch in seiner Heimatstadt Florenz berichtet. Seine Erfahrung löst in Italien eine Welle der Empörung aus. Er teilte seine Verblüffung über die Rechnung in den sozialen Medien. Wobei er ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich nicht um ein Sternerestaurant gehandelt habe.
Am Samstag, den 12. Oktober 2024, teilte Santarelli seinen Instagram-Followern mit, dass er in einer Trattoria in Florenz „2 erste Gänge und 1 Flasche Wasser 101 Euro“ bezahlt hatte. Er fügte seinem Post ein Foto des Kassenzettels bei, um die Kosten seines Besuchs zu belege.
Restaurant-Rechnung in Italien entsetzt selbst hiesigen Stadtrat
Trotz des hohen Betrags musste Santarelli laut seiner Aussage nicht den vollen Betrag bezahlen. Der Grund dafür war eher unerfreulich: „11 Euro Rabatt, weil ich mich an einem zerbrochenen Glas, das auf dem Tisch lag, verletzt habe“, erklärte er, weshalb er letztendlich „nur“ 90 Euro zahlen musste.
In einem Facebook-Post, auf den auch die Repubblica hinweist, gab der Präsident der Kommission 8 der Gemeinde Florenz, zuständig für Richtlinien zur Förderung der Legalität, weitere Einzelheiten preis. Er erklärte, dass er nicht oft Restaurants besuche, aber vor einigen Tagen wollte er mit einem Freund seinen Einzug in den Stadtrat feiern. Bei seiner Ankunft im Restaurant habe er sich an Glasscherben auf dem Tisch geschnitten, die von einem zerbrochenen Glas stammten. Eine mündliche Entschuldigung seitens des Restaurants habe er nicht erhalten, so Santarelli. Stattdessen habe er später den erwähnten Rabatt auf seiner Rechnung gefunden, ohne dass ein Wort darüber verloren wurde.

„Sprachlos“: Italienischer Stadtrat sieht größeres Problem mit Touristen-Restaurants
Nachdem er sich gesetzt hatte, fragte er den Kellner nach einem Zitrusfrucht-Risotto. Er und sein Begleiter bestellten schließlich jeweils ein Risotto mit Garnelen und Curry. Der Politiker hatte offenbar nicht nach dem Preis des Gerichts gefragt, und so traf ihn die Rechnung unerwartet hart: „Der endgültige Betrag hat mich deshalb sprachlos gemacht“, zitiert die Repubblica Santarelli. Er glaubt, dass dies kein Einzelfall ist: „Leider scheinen einige Lokale, auch wenn sie von Florentinern betrieben werden, zu reinen Touristen-Orten zu werden, in denen Gastfreundschaft, Qualität und Florentinertum gegen Geld eingetauscht werden.“
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Santarellis Post traf einen Nerv bei den Lesern. In den Kommentaren findet man Ausdrücke wie „Meine Güte“, „beschämend“ und „verrückt“. Selbst Touristen könnten bei einem Preis von 45 Euro pro Gericht negativ überrascht sein. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Restaurantrechnung in Italien für Aufsehen sorgt. Aber es gibt auch positive Überraschungen: Eine Gruppe von neun Personen konnte in einem Lokal für nur 180 Euro essen und trinken. (rist)