Trigema-Chefin Grupp hofft, dass Deutsche künftig später in Rente gehen

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Die Trigema-Geschäftsführerin Bonita Grupp plädiert für eine Anpassung des Renteneintrittsalters an die gestiegene Lebenserwartung.

Stuttgart – Die neue Generation an der Spitze von Trigema meldet sich zu gesellschaftspolitischen Themen zu Wort. Bonita Grupp, die seit Anfang 2024 gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang Grupp junior die Geschäftsführung des Textilunternehmens in Burladingen (Zollernalbkreis, Baden-Württemberg) übernommen hat, plädiert für eine grundlegende Diskussion über das Renteneintrittsalter in Deutschland.

Auf einer Veranstaltung des Verbands Unternehmer Baden-Württemberg in Stuttgart äußerte sich die schwäbische Unternehmerin zu den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Sie hoffe darauf, dass sich „irgendwann das Renteneintrittsalter auch an die Lebenserwartung anpasst“, räumte aber gleichzeitig ein, dass dies ein „schwieriges Thema“ sei.

Bonita Grupp spricht in Stuttgart.
Bonita Grupp spricht am 23. Juli beim Unternehmertag Baden-Württemberg in Stuttgart unter anderem davon, dass sie hoffe, dass sich „das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung anpasst.“ © Bernd Weißbrod/dpa

Bonita Grupp: Gewisse Berufe lassen es zu, länger zu arbeiten

Die 35-jährige Geschäftsführerin aus Burladingen betont dabei die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung. „Es gibt gewisse Berufe, die das natürlich zulassen“, erklärte sie und verwies darauf, dass man berufsgruppentechnisch unterscheiden müsse. Nicht alle Tätigkeiten eigneten sich gleichermaßen für eine Verlängerung der Arbeitszeit.

Hinter Grupps Vorstoß steht eine wirtschaftspolitische Überlegung. Wenn man den Wohlstand im Land erhalten wolle, müssten alle schauen, wie man daran zusammenarbeite, argumentierte die Unternehmerin. Ein konkretes Alter für einen späteren Renteneintritt nannte sie jedoch nicht. Derzeit liegt das gesetzliche Renteneintrittsalter in Deutschland bei 67 Jahren.

Bonita Grupp und Wolfgang Grupp
Bonita Grupp übernahm zum 1. Januar 2024 zusammen mit ihrem Bruder Wolfgang junior die Trigema-Geschäftsführung von ihrem Vater Wolfgang Grupp senior. © IMAGO / PIC ONE

Diese Aussagen zeigen, dass die neue Trigema-Führung durchaus bereit ist, kontroverse Themen anzusprechen – eine Eigenschaft, die bereits ihr Vater Wolfgang Grupp senior über Jahrzehnte hinweg unter Beweis gestellt hatte. Der 83-Jährige hatte das Unternehmen mehrere Jahrzehnte lang geführt und sowohl dessen als auch seine eigene Bekanntheit enorm gesteigert. Grupp senior gilt als einer der profiliertesten und schillerndsten Kaufleute in Deutschland. Erst vor wenigen Tagen machte er einen Suizid-Versuch per Brief öffentlich. (df/dpa)

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