Urlaubsland lässt drei Millionen Menschen sofort evakuieren – Auswärtiges Amt warnt Reisende eindringlich

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Unwetter in Japan: Rettungsarbeiten an einem eingestürzten Haus in der Präfektur Kagoshima nach sintflutartigen Regenfällen in der Region. © kyodo/dpa

Verheerende Regenfälle mit Vermissten und Millionen Evakuierten: Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Japan aktualisiert. Besonders eine Region ist betroffen.

Tokyo – Japans Tourismuszahlen haben in den vergangenen Jahren explosionsartig zugelegt. Fast 37 Millionen Reisende aus aller Welt besuchten das Land. Auch für Urlauber aus Deutschland hat das Land an Zugkraft gewonnen. Doch nun warnt das Auswärtige Amt alle Reisende zur Vorsicht. Erst kürzlich hatte das Amt wichtige Hinweise zu den Waldbränden in Portugal veröffentlicht.

Am 10. und 11. August 2025 führten außergewöhnlich starke Regenfälle in der Region Kyushu zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen. Mehr als drei Millionen Menschen wurden zur Evakuierung aufgerufen, etwa 384.000 Einwohner in Kumamoto sind von der höchsten Warnstufe betroffen. Mehrere Menschen würden infolge von Erdrutschen vermisst. Erste Medien berichten unter Berufung auf Behörden vor Ort von Todesopfern.

Japans Behörden und das Auswärtige Amt warnen

„Die Situation ist lebensbedrohlich“, erklärte der japanische Wetterdienst mit Blick auf Erdrutsche und Überschwemmungen. „Selbst an Orten, an denen normalerweise keine Katastrophen zu erwarten sind, ist höchste Wachsamkeit geboten.“ Auch nach Ende des Starkregens besteht in Nord-Kyushu sowie in den Regionen Chugoku und Hokuriku weiterhin ein erhöhtes Risiko für Erdrutsche und Überschwemmungen. Durchnässte Böden, hohe Wasserstände und instabile Wetterlagen sorgen für anhaltende Gefahr, heißt es vom deutschen Außenministerium.

Handlungsempfehlungen des Auswärtigen Amts

  • Meiden Sie Risikogebiete wie Hanglagen, Flussufer und überflutete Straßen
  • Informieren Sie sich regelmäßig über die Lage durch lokale Medien, die J-Alert-Warnsysteme sowie die Website der japanischen Meteorologiebehörde
  • Folgen Sie den Anweisungen der Sicherheitskräfte und örtlichen Behörden, insbesondere bei Evakuierungen
  • Seien Sie bei Reiseplanungen in betroffene oder angrenzende Regionen besonders vorsichtig
  • Registrieren Sie sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand und aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Daten

Region in Japan unter Wasser: Auswirkungen für Urlauber

Bis zum frühen Montagmorgen (11. August) fielen in der Stadt Tamana mehr als 37 Zentimeter Regen – laut Wetterdienst ein Rekord für die Region. Medienberichte aus verschiedenen Ortschaften in Kumamoto zeigten Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge, die etwa einen Meter tief unter Wasser standen. Angeschwollene Flüsse rissen Fahrzeuge mit und beschädigten Straßen.

Die Unwetter haben massive Auswirkungen auf den Reiseverkehr. Die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Kagoshima und Hakata im Norden von Kyushu sowie der Nahverkehr wurden zeitweise komplett eingestellt. Rund 6.000 Haushalte waren ohne Strom. Der starke Regen beeinträchtigte auch Reisende während der buddhistischen „Bon“-Feiertagswoche, einer der wichtigsten Reisezeiten in Japan.

Wichtig: Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Japan aktualisiert, aber keine generelle Reisewarnung ausgesprochen. Eine Teilreisewarnung gilt weiterhin nur für die evakuierten Gebiete um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im Nordosten der Insel Honshu.

Nach den Erdbeben in der Türkei sind auch hier die Reisehinweise des Auswärtigen Amts von Bedeutung. (mke)

Auch interessant

Kommentare