In Köln - Obdachloser gibt sich als Vermieter aus und zockt Dutzende Wohnungssuchende ab

Zivilfahnder der Kölner Polizei haben in Bonn einen besonders dreisten Betrüger festgenommen. Der 34-Jährige, der selbst keinen festen Wohnsitz hat, soll sich in Köln mehrfach als Wohnungseigentümer ausgegeben und von Mietinteressenten Kautionen und die ersten Monatsmieten kassiert haben. 

Nach Angaben der Kölner Polizei hatte der Mann die betreffenden Wohnungen zuvor selbst angemietet, aber nie bezogen und auch keine Miete gezahlt. Er selbst hat keinen festen Wohnsitz.

Gegen den Betrüger lagen bereits zwei Haftbefehle vor  

Die Fahnder erkannten den Mann gegen 14 Uhr auf der Poppelsdorfer Allee. Sie brachten den 34-Jährigen, gegen den bereits zwei Haftbefehle wegen Betrugs vorlagen und ein dritter Haftbefehl beantragt wurde, in eine Justizvollzugsanstalt. 

Zahl der Wohnungslosen in Deutschland steigt stark an

Die Zahl der registrierten Menschen ohne eigene Unterkunft in Deutschland ist stark auf rund 532.000 im vergangenen Jahr 2024 gestiegen. 2022 lag sie noch bei rund 263.000, wie aus einem offiziellen Bericht hervorgeht.

Zu dem Anstieg beigetragen hätten 137.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die seit Russlands Angriffskrieg auf ihr Land nach Deutschland gekommen und hier nun noch immer in Einrichtungen untergebracht seien, erklärt der Bericht.

So erhalten Sie eine Meldeadresse ohne Wohnung

Wer ohne Wohnung ist, verfügt auch über keine Meldeadresse. In Deutschland existiert jedoch eine sogenannte Meldepflicht. Diese besagt, dass jede Person, die ihren Hauptwohnsitz in Deutschland hat, auch dort gemeldet sein muss. 

Es gibt aber auch immer mehr digitale Nomaden, die dauerhaft beispielsweise in ausgebauten Bussen oder Campern unterwegs sind und im Homeoffice genau dort arbeiten, wo sie gerade parken. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man auch ohne eigenen festen Wohnsitz eine Meldeadresse bekommen. Eine Möglichkeit besteht darin, sich bei Verwandten oder Freunden anzumelden.