Miesbach: Glasfaserausbau wird konkret - aber zwei Ortsteile fallen weg

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Die Telekom will im Miesbacher Stadtgebiet ohne Förderung Glasfaser bis ins Haus verlegen. © dpa

Der Glasfaserausbau in Miesbach geht in eine neue Phase. Damit die Deutsche Telekom den eigenwirtschaftlichen Ausbau in der Kreisstadt bis ins Heim in Angriff nehmen kann, werden derzeit neue Kunden geworben. Machen aber nicht genug mit, steht der Ausbau auf eigene Kosten auf der Kippe.

Miesbach – Glasfaser bis in die Wohnung: Diesen Ausbau packt die Telekom jetzt in Miesbach an. Aktuell sind die Vertriebsmitarbeiter im Stadtgebiet unterwegs, um Kunden für das neue, richtig schnelle Internet mit 1000 Megabit/Sekunde im Download und 200 Megabit/Sekunde im Upload zu finden.

Anders als bei den dünner besiedelten Bereichen kann das Verlegen einer Glasfaserleitung bis in den Wohnraum wirtschaftlich so interessant sein, dass die Telekom als Betreibergesellschaft nicht auf einen geförderten Ausbau wartet, sondern selbst aktiv wird. Auch für die Kunden ist der bauliche Aufwand kostenfrei. Eine entsprechende Absichtserklärung hatte Bürgermeister Gerhard Braunmiller vor gut einem Jahr mit Vertretern der Telekom im Rathaus unterzeichnet. Nun sind die Vorplanungen erledigt – der konkrete Ausbau naht.

Mindestquote beim Anschluss notwendig

Damit sich das Verlegen der der Leitungen bis in die Häuser wirtschaftlich für die Telekom rechnet, müssen 25 Prozent der Haushalte im eigenwirtschaftlichen Ausbaugebiet das neue schnelle Internet via Glasfaser buchen, erklärt Martin Prametsberger, Glasfaser-Kommunalberater der Telekom, auf Nachfrage unserer Zeitung: „Die Bürger müssen hier selbst aktiv werden.“ Stichtag ist der 30. April 2024. Dann folgt die Auswertung. Ist die Buchungsquote ausreichend groß, ist der Baubeginn für 2025 vorgesehen, ergänzt Prametsberger. Der Abschluss der Arbeiten soll 2026 erfolgen, sodass das Glasfaserangebot ab 2027 nutzbar ist.

„Es ist immer das Netz der Telekom“

Das bedeutet aber nicht, dass man unbedingt Kunde der Telekom sein muss, um den Glasfaserausbau zu unterstützen. Denn aktuell versucht auch der Anbieter 1&1, potenzielle Nutzer in Miesbach von seinen Angebotskonditionen zu überzeugen. „1&1 ist unser Kooperationspartner“, erklärt Prametsberger. Egal, ob man bei Telekom oder 1&1 surfe, „es ist immer das Netz der Telekom“. 1&1 nutze die Leitungen bundesweit gegen eine Gebühr.

Aus diesem Grund sei es für die Anschlussquote auch Nebensache, für welchen Anbieter sich die Kunden in Miesbach entscheiden: Sowohl eine Buchung bei der Telekom als auch bei 1&1 unterstütze den Glasfaserausbau in der Kreisstadt, sagt Prametsberger.

Wegen Kostenexplosion: Weniger Haushalte werden erschlossen

Und der kostet richtig Geld. So viel, dass die bisherigen Ausbaupläne nun abgespeckt werden müssen. Eigentlich war ursprünglich geplant, 6500 Haushalte anzuschließen. Mittlerweile musste dieses Kontingent aber nach unten korrigiert werden auf 5400. „Grund dafür sind die massiven Kostensteigerungen beim Tiefbau“, erklärt Prametsberger. Die Folge: Die Ortsteile Parsberg und Bergham, die ursprünglich zum eigenwirtschaftlichen Ausbaugebiet gehörten, sind nun herausgefallen. Dort muss man nun warten, bis ein geförderter Ausbau stattfindet.

Denn über kurz oder lang soll jeder Haushalt in deutschland ans Glasfasernetz angeschlossen sein. bekanntlich hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, dies bis 2030 umzusetzen.

ddy

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