Geld ausgeben mit Vernunft: Unterschleißheim zurrt seinen Haushalt fest

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Der Neubau der Michael-Ende-Grundschule ist mit 13,1 Millionen Euro in diesem Jahr eine der größten Investitionen der Stadt Unterschleißheim. © bert brosch

Es war kein leichter Weg: Aber die Unterschleißheimer Fraktionen haben sich nach intensiven Gesprächen jetzt auf den Haushalt geeinigt.

Unterschleißheim – Vier Mal haben sich die Finanzreferenten und Vertreter der Fraktionen in Unterschleißheim seit November getroffen. Dabei wurden „hunderte Anliegen und Vorschläge“ besprochen, wie es Stadtrat Stefan Schneiders (SPD) zusammenfasste. Jetzt wurde der Haushalt und der Finanzplan 2025 bis 2027 vom Hauptausschuss einstimmig befürwortet. „Das waren keine leichten Rahmenbedingungen und intensive Vorbesprechungen“, sagte Bürgermeister Christoph Böck (SPD). Vor allem der geplante Neubau der Michael-Ende-Grundschule mit 70 Millionen Euro bis 2027 sei ein enormer Brocken, „doch jetzt denke ich, dass wir einen guten Weg für einen vernünftigen Haushalt gefunden haben.“

Geändert seit der letzten Finanzsitzung wurden laut Kämmerer Torsten Kleiböhmer die Gewerbesteuereinnahmen, der Ansatz wurde um jeweils 2,5 Millionen Euro in den Jahren 2026 und 2027 auf 52,5 Millionen Euro gesenkt. Ebenso wurden die Ausgaben für den Neujahrsempfang von 65 000 auf 60 000 Euro reduziert.

Einnahmen

Von den 118,2 Millionen Euro Gesamteinnahmen kalkuliert Kleiböhmer mit 90 Millionen Euro Steuern (15 Prozent mehr als 2023), 10,9 Millionen Euro Zuwendungen (plus 37 Prozent) und allgemeine Umlagen. Dafür sind es nur 7,7 Millionen Euro und damit die Hälfte weniger ordentliche Erträge, wegen deutlich weniger Grundstücksverkäufen.

Haupteinnahmequelle bleibt die Gewerbesteuer mit geplanten 50 Millionen Euro. Im Jahr 2023 waren nur 40 Millionen Euro angesetzt, tatsächlich wurden es 68,6 Millionen Euro. Zweitgrößter Einnahmeposten ist die Einkommenssteuer mit 27,7 Millionen, gefolgt von Zuweisungen und Zuschüssen mit 10,2 Millionen Euro für Schulen und Kinderbetreuung.

Ausgaben

Größter Ausgabenposten sind die Transferaufwendungen an Verbände, Kreis, Land und Bund mit 64,4 Millionen Euro. Ein Teil davon ist die Kreisumlage mit 32,8 Millionen Euro, sie sank auf Grund der schwachen Gewerbesteuereinnahme 2022 um gut zwei Millionen Euro, wird aber im kommenden Jahr wegen der enormen Gewerbesteuer 2023 auf 44,5 Millionen Euro wachsen.

Die Zuschüsse an Kindereinrichtungen belaufen sich auf 19,2 Millionen Euro. Um über 13 Prozent gestiegen sind die Personalkosten auf 17,3 Millionen Euro, sie haben sich seit 2015 annähernd verdoppelt.

Investitionen

Die größten Investitionen in diesem Jahr sind der Neubau der Michael-Ende-Grundschule mit 13,1 Millionen Euro, das urbane Gartenquartier mit drei Millionen Euro, der Knotenpunkt Kreuzstraße mit 2,7 Millionen Euro und der Brandschutz im Haus der Vereine mit 2,4 Millionen Euro. Der Kassenbestand zum Jahresbeginn betrug 45 Millionen Euro und wird Ende 2024 auf Grund der hohen Investitionen 23,7 Millionen Euro sein. Der Schuldenstand liegt Ende des Jahres bei 7,2 Millionen Euro, bis zum Jahr 2027 plant man Kreditaufnahmen von 49,4 Millionen Euro. „Wir werden bis Ende 2027 rund 156 Millionen Euro investieren – das ist viel, aber das meiste ist für den Wohnungsbau, es sind also rentierliche Schulden. Das geht nicht anders und das ist gut so“, fasste Bürgermeister Böck zusammen.  

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